Kuoni verkauft US-Tochter Intrav

Kuoni verkauft die defizitäre US-Tochter Intrav für 82 Mio. Fr. an den britischen Konkurrenten First Choice. Im Kaufpreis sind allerdings noch Schulden von 19 Mio. Fr. enthalten, die von First Choice übernommen werden, wie Kuoni mitteilte. Der Verkauf werde im nächsten Monat vollzogen.

Der Schweizer Konzern hatte Intrav Mitte 1999 für 115 Mio. Dollar (150 Mio. Franken) übernommen. Der damals «hoch profitable» US-Luxusreisenveranstalter entwickelte sich jedoch zum Sorgenkind Kuonis.

Concorde-Unglück

Nach dem Concorde-Unglück im Juli 2000 und den Anschlägen vom 11. September 2001 brach das Geschäft der Intrav-Gruppe ein. Die Nachfrage der Amerikaner nach Fluss- und Kreuzfahrten und Flugreisen ausserhalb der USA blieb deutlich unter den Erwartungen.

Kuoni führte bei der US-Tochter Restrukturierungen durch, die letzte im vergangenen Jahr. 2004 schrieb Intrav als einzige der Ländergesellschaften einen beträchtlichen Verlust bei einem Umsatz von 91 Mio. Franken. Im März kündigte Kuoni eine strategische Überprüfung der Intrav an.

Angestellte übernommen

Der neue Besitzer der Intrav mit Sitz in St. Louis (Missouri) wolle alle 126 Angestellten übernehmen, sagte Kuoni-Sprecherin Andrea Hemmi auf Anfrage. First Choice Holidays ist in 17 Ländern präsent und mit verschiedenen Marken bereits in Nordamerika vertreten.

Das Kuoni-Ergebnis des laufenden Jahres wird durch den Verkauf mit 62 Mio. Fr. belastet. Der Schweizer Konzern bleibt in den USA unter dem Namen AlliedTPro präsent. Anders als bei Intrav, die sich an Kunden in Amerika richtete, geht es dabei hauptsächlich darum, Touristen in die USA zu holen.

(ht/sda)