Gewerkschaftsbund will Untergrenze für Franken-Wechselkurs

Kritik an der Nationalbank

publiziert: Montag, 5. Sep 2011 / 12:07 Uhr
Paul Rechsteiner: Betriebliche Massnahmen reichen nicht aus.
Paul Rechsteiner: Betriebliche Massnahmen reichen nicht aus.

Bern - Der Schweizerische Gewerkschaftsbund verlangt von der Schweizerischen Nationalbank eine Untergrenze von 1,40 Fr. für den Euro. Eine in seinem Auftrag verfasste Studie geht mit der Notenbank hart ins Gericht. Die Frankenstärke sei auch hausgemacht.

4 Meldungen im Zusammenhang
Während Jahren habe die Nationalbank eine Wechselkursuntergrenze implizit durchgesetzt, etwa bei der Deutschen Mark, erklärte der Studienverfasser und Währungsspezialist Michael Bernegger. Das sollte in der aktuellen Situation wieder möglich sein. Die Untergrenze müsste die Nationalbank aber explizit kommunizieren. Auf die Märkte bleibe das nicht ohne Einfluss.

Hausgemachtes Problem

Die Zentralbank habe die Frankenstärke durch die wiederholte Ankündigung einer verschärften Geldpolitik 2010 und die Abkehr von Devisenmarktinterventionen zum Teil selber herbeigeführt. Jetzt müsse sie ihre Geldpolitik modifizieren. Der Wechselkurs Franken-Euro sei zum globalen Hit geworden. Und dieser Hit müsse den Währungsspekulanten verdorben werden.

Neben der festen Untergrenze schlägt Bernegger dazu auch administrative Massnahmen vor. So könnten temporäre Negativzinsen vor allem für Guthaben ausländischer Banken bei Schweizer Instituten oder bei der SNB geprüft werden.

Auch könnte die Höhe von Devisenpositionen in Franken beschränkt werden. Die Inflationsgefahr könne die SNB im derzeitigen deflationären Umfeld vergessen, sagte Bernegger.

Frankenkurs ist spekulationsbedingt

SGB-Präsident Paul Rechsteiner erklärte, mit betrieblichen Massnahmen sei der Frankenstärke nicht beizukommen. Um die Überbewertung von 20 Prozent abzufangen, müssten etwa die Löhne halbiert werden. Schon jetzt seien die Folgen spürbar. Der Lohndruck sei höher, Arbeitszeiten würden verlängert. Das vergifte das Arbeitsklima.

SGB-Chefökonom Daniel Lampart sagte, neben den direkten Auswirkungen auf die Betriebe schmälere die Frankenstärke das Alterskapital. Die Pensionskassen müssten Buchverluste von bis zu 50 Mrd. Fr. auf ihren Auslandinvestitionen schreiben.

Der starke Franken sei nicht Folge der gut aufgestellten Schweizer Wirtschaft oder der soliden Staatsfinanzen. Das Phänomen sei auf die Spekulation zurückzuführen. Die norwegische Krone - die Währung eines ebenso soliden Staats wie der Schweiz - liege gegenüber dem Euro im langjährigen Mittel.

 

(fkl/sda)

Machen Sie auch mit! Diese wirtschaft.ch - Meldung wurde von 3 Leserinnen und Lesern kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Zürich - Im Kampf gegen den starken Franken zieht die Schweizerische Nationalbank (SNB) unmissverständlich eine Grenze. ... mehr lesen 11
Philipp Hildebrand, SNB-Präsident: Kampf gegen Investoren, die den Franken in die Höhe treiben.
Ältestes Luxushotel der Schweiz in Genf.
Bern - Der Schweizer Tourismus ... mehr lesen
Bern - Die Bundesratsparteien haben ... mehr lesen
Johann Schneider-Ammann informierte die Parteien über die Massnahmen zur Stärkung der Wirtschaft.
Der Gewerkschaftsbund plädiert für eine angemessene Lohnerhöhung aufgrund der soliden Wirtschaft.
Bern - Während die Wirtschaft über ... mehr lesen
Kaufkraftparität versus Handelsüberschuss
Wenn man sich die Handelsüberschüsse der Schweiz (mehr Exporte als Importe) ansieht, kann man durchaus der Meinung sein, dass der Franken bei einem Euro-Kurs von 1.40 massiv unterbewertet war. Vermutlich liegt ein Kurs von 1.20 deutlich näher an der Wahrheit, aber sogar einen dauerhaften Kurs von 1.10 halte ich für die Wirtschaft für verkraftbar, da müssen sich halt die Unternehmen wieder etwas mehr anstrengen. Bloss zu schauen, wie viel die Produkte im Laden kosten, bringt nichts - und den Tourismus um jeden Preis zu fördern (Minimallohn-Branche mit hohem Ausländeranteil), halte ich für absolut widersinnig.
Wenn Sie
kein Schaf sind, dann sind Sie vielleicht ein Löwe! Dann kann ich schreiben: "Gut gebrüllt, Löwe".
Die Aufgabe der SNB
...lieber Herr von den Gewerkschaften, ist es, die Preise im Inland stabil zu halten.

Die Subventionierung von Ausländischen Währungen gehört da nicht dazu.

Ich sehe ihr Problem nicht. Ich kann mit dem Franken heute genausoviel einkaufen, wie vor Monaten. Es gibt auch (noch) keine Inflation im Land und das haben wir der SNB zu verdanken.

Zu ihrer Superidee, den Franken an den EURO anzubinden, kommt mir die Geschichte vom Käptn Ahab in den Sinn - falls Sie die kennen. Zudem noch bei einem hirnrissigen Kurs von 1.40! Geht's noch? Eine Entwertung von mehr als 30%??!

Bleiben Sie bei Ihrem Leisten, Herr Rechsteiner und mischen Sie sich nicht in die Angelegenheit und Verantwortlichkeit der Notenbank. Dafür ist die Gewerkschaft einfach nicht geschaffen.
Gewinnmaximierung: Die Personalplanung hat immer zum Ziel, die Produktivität zu steigern und Kosten zu senken.
Gewinnmaximierung: Die Personalplanung hat ...
Publinews Gutes Personal ist schwer zu finden und wenn man es hat, sollte es so effektiv wie möglich eingesetzt werden. Die moderne Personalplanung mit digitaler Zeiterfassung macht das Planen und Organisieren in Unternehmen noch einfacher. mehr lesen  
Schweizerische Lohnstrukturerhebung (LSE) 2022  Im Jahr 2022 lag der Medianlohn für Vollzeitstellen in der Gesamtwirtschaft (privater und öffentlicher Sektor) bei 6788 Franken brutto pro Monat. Die Lohnpyramide blieb zwischen 2008 und 2022 insgesamt stabil, aber es gab signifikante Unterschiede zwischen verschiedenen Branchen und Arbeitnehmerprofilen. mehr lesen  
Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Jugendarbeitslosigkeit um 12,9% zu.
Nach den aktuellen Daten des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) verzeichneten die Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) Ende Februar 2024 insgesamt ... mehr lesen  
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.konkurs.ch/ajax/top5.aspx?ID=1&col=COL_2_1
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    grüezi Wie lasterhaft Mitleid mitunter sein kann, beweisen Sie doch gerade ... Mo, 26.12.16 20:05
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Vom Tode träumt ein negrophiles Schäfchen doch ständig. Wenn tausende Frauen in England ... Mi, 28.09.16 11:58
  • HentaiKamen aus Volketswil 1
    Kommt wieder Aber leider eine RIESEN Verlust für Leser wie mich die nicht mit dem ... Sa, 13.08.16 01:13
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    sogar nach dem Tode hat die Kassandra noch die grösste Schnauze... jaja, diese ... Fr, 12.08.16 16:30
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Wow, wie hat sich die gute Kubra gemausert! Ich danke auch Ihnen ganz persönlich für die vielen harten und ... Mi, 20.07.16 20:25
  • Pacino aus Brittnau 731
    Übrigens, wusstet ihr schon . . . . . . dass die Foren von AZ (Wanner), 20min. und Schweizer Fernsehen ... Mi, 29.06.16 15:20
  • PMPMPM aus Wilen SZ 235
    Und jetzt? Ist noch online...? Liebes news-Team, schade ist die Situation so, dass etwas aufhören ... Di, 28.06.16 22:43
  • kubra aus Berlin 3232
    Danke für die gelebte Pressefreiheit. Damit mein ich durchaus auch den ... Di, 28.06.16 16:09
Viele Start-ups in der Schweiz haben sich dem Umweltschutz verschrieben.
Green Investment Start-ups für die Nachhaltigkeit aus der Schweiz Kaum ein anderes Land in Europa ist beim ...
Der Erfolg einer Boutique steht und fällt mit der Leidenschaft und dem Engagement des Gründers.
Startup News Von der Idee zum Geschäft: Gründung und Eröffnung einer Boutique Der Traum von der eigenen Boutique - für viele Modefans und Geschäftsenthusiasten eine reizvolle Vorstellung. Doch hinter dem glamourösen ...
Jedes dritte KMU in Deutschland hat 2011-2013 Energie eingespart.
KMU-Magazin Research Energiewende ist im Mittelstand angekommen Die kleinen und mittleren Unternehmen sind auf ...
 
News
         
Die Zukunft des Druckens sieht eine Balance zwischen Qualität, Kosten und Umweltverträglichkeit vor.
Publinews In unserer digitalen Welt mag man meinen, die Bedeutung des Druckens hätte abgenommen. Doch in Wahrheit spielen gedruckte ... mehr lesen
Es gibt eine Fülle von bewährten Strategien zur Bewältigung von Arbeitsplatzstress.
Publinews Stress am Arbeitsplatz ist zu einer allgegenwärtigen Realität geworden, die viele von uns täglich erleben. Die ... mehr lesen
Bei einem Apéro darf auf keinen Fall eine Auswahl an kleinen Snacks und Fingerfood fehlen.
Publinews Ein Hauch von Eleganz und Raffinesse umweht die Kunst des Apero Rezepts. Tauchen Sie ein in die Welt der ... mehr lesen
Machen Sie das Beste aus Ihrem Geld.
Publinews Die Entscheidung zwischen einem Privatkredit und Leasing beeinflusst massgeblich die finanzielle Flexibilität und die langfristige ... mehr lesen
Im Endeffekt gilt immer: Das Verständnis der eigenen Anlageziele und das Risikoprofil ist entscheidend.
Publinews In der Welt der Kapitalanlagen symbolisieren Dividenden eine Quelle regelmässiger Einkünfte, die das Herz ... mehr lesen
Sich nach der Arbeit zu entspannen, bringt viele Vorteile für Ihr Privat- und Berufsleben mit sich.
Publinews Jede Arbeit ist mit stressigen Situationen verbunden, die Ihre Unruhe verstärken können. Einige dieser Situationen scheinen unvermeidlich ... mehr lesen
Besser dampfen als rauchen.
Publinews In einer Welt, in der die Gesundheitsrisiken des Tabakkonsums zunehmend ins Rampenlicht rücken, gewinnen ... mehr lesen
Ein entscheidender Vorteil von Budgetplanungssoftware liegt in ihrer Fähigkeit, viele manuelle Aufgaben zu automatisieren, um Zeit zu sparen.
Publinews Die Finanzverwaltung eines Unternehmens bildet das Fundament seines langfristigen Erfolgs. Von der ... mehr lesen
Skyline des europäischen Finanzzentrums London.
Publinews Das Jahr hat zwar gerade erst begonnen, doch schon heute kann in einigen Wirtschaftsbereichen mit einem besonders starken Wachstum gerechnet ... mehr lesen
Stellenmarkt.ch
Wirtschaft Marken
   Marke    Datum
25.03.2024
25.03.2024
25.03.2024
25.03.2024
TimeOut Gin Logo
25.03.2024
    Information zum Feld
Bitte geben Sie hier einen Markennamen ein wie z.B. 'Nespresso'
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 4°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Basel 7°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig gewitterhaft wechselnd bewölkt
St. Gallen 5°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Bern 4°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wolkig, aber kaum Regen
Luzern 6°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt
Genf 10°C 21°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 7°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten