Aufgrund des Businessplans der geplanten neuen Kassen sei klar
geworden, dass es um die Eröffnung einer zweiten Produktelinie der
bestehenden Kassen gehe, sagte Fritz Britt, Vizedirektor der
Bundesamts für Sozialversicherung (BSV). Damit wären wichtige
Solidaritätselemente wie der Risikoausgleich und die
Prämiengleichheit umgangen worden.
Bei den Konzessionsgesuchen handelte es sich gemäss Branchenkennern
primär um ein politisches Manöver: Die beiden Kassen hätten so auf
die ihrer Meinung nach ungleichen Prämien bei
Krankenkassenkonglomeraten reagieren wollen. Insbesondere sei ihnen
die Groupe Mutuel ein Dorn im Auge.
Die SWICA zeigt sich in ihrer Mitteilung mit der Begründung der
Ablehnung nicht zufrieden. Das EDI wolle «den Krankenversicherern
nicht gestatten, über geschickte Organisationsformen verschiedene
Prämien anzubieten».
Das BSV müsse nun seine Aufsichtspflicht wahrnehmen und für
Krankenkassenkonglomerate nur noch einheitliche Prämien bewilligen,
fordert die SWICA. Sie habe deshalb beim EDI Beschwerde gegen die
Prämiengenehmigungspraxis des BSV eingereicht. Das EDI müsse für
eine einheitliche Prämienpolitik des BSV sorgen.
Mit dieser Forderung renne die SWICA offene Türen ein, konterte
Britt. Das BSV habe bereits vergangenen Herbst begonnen, die
Zusammenarbeitsverträge von Krankenkassenkonglomeraten unter die
Lupe zu nehmen. Bisher hätten im Fall einer Kasse Massnahmen
ergriffen werden müssen.
(kil/sda)