Online-Plattformen

Jobsuchende bauen auf Social Media

publiziert: Freitag, 8. Jul 2011 / 16:53 Uhr / aktualisiert: Freitag, 8. Jul 2011 / 17:09 Uhr

Facebook, Twitter und Co. stehen bei Stellensuchenden hoch im Kurs. Jeder vierte Schweizer nutzt Social‐Media‐Plattformen, um Jobangebote zu finden. Knapp ein Drittel ist einer Umfrage zufolge davon überzeugt, dass die gezielte Selbstvermarktung über Social Media die Karriere fördern kann.

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Neuchâtel - Das Internet ist für Jobsuchende die erste Anlaufstelle: Wie eine Umfrage des Personaldienstleisters Kelly Services zeigt, findet jeder vierte Schweizer über eine Online‐Jobbörse zu einem Job. Jeder Fünfte verdankt seine aktuelle Stelle einer Weiterempfehlung im Kontaktnetzwerk. Fast genauso viele (18 Prozent) haben über ein Personalvermittlungsunternehmen zu ihrer momentanen Tätigkeit gefunden. Das klassische Stelleninserat in Zeitungen verliert demnach an Bedeutung: Nur jeder Zehnte wurde über ein Printinserat auf den aktuellen Job aufmerksam.

Trotz geringen Erfolgs gesucht

Bisher haben zwar nur zwei Prozent der Schweizer Befragten über Social Media einen Arbeitgeber gefunden. Dennoch setzen 24 Prozent der Befragten bei der Stellensuche auf Social‐Media‐Dienste - vor allem, um sich über Jobs zu informieren und auszutauschen. Mit diesem Ergebnis liegt die Schweiz im Mittelfeld der europäischen Rangliste. Befragte in Portugal (38 Prozent), Italien, den Niederlanden und Polen (jeweils 33 Prozent) nutzen Social Media am häufigsten zur Jobsuche. Die beliebtesten Plattformen sind LinkedIn, Facebook, Blogs und Twitter.

«Social‐Media‐Dienste entwickeln sich nebst Online‐Jobbörsen zu einem weiteren wichtigen Kanal für die Jobsuche», erklärt Peter Güggi, Generaldirektor von Kelly Services Schweiz. «Kandidaten prüfen zunehmend die Social‐Media‐Auftritte von Unternehmen und tauschen sich in ihren digitalen Netzwerken über Jobmöglichkeiten und ihre Karriere aus. Deshalb ist es für Unternehmen wichtig, sich auch im Social‐Media‐Bereich als Arbeitgeber zu positionieren und den Dialog mit möglichen Kandidaten zu pflegen. So weiss man, wie über das eigene Unternehmen gesprochen wird und kann das Potenzial von Facebook, Twitter und Co. gezielt nutzen. Auf Social‐Media‐Plattformen werden Kandidaten individuell angesprochen und Talente entdeckt. So entsteht ein neuer Kandidatenpool.»

Nutzer sind vor allem Männer

Vergleicht man die Ergebnisse nach Geschlecht, zeigt sich ein markanter Unterschied: In der Schweiz nutzen deutlich mehr Männer (27 Prozent) als Frauen (20 Prozent) Social‐Media‐Plattformen für die Jobsuche. Im Generationenvergleich variieren die Unterschiede nur marginal. Befragte aus dem IT‐Bereich haben mit 46 Prozent die Nase vorn - sie sind am häufigsten auf digitalen Netzwerken unterwegs, wenn es um die Karriere geht. Dahinter folgen die Einzelhandelsbranche (37 Prozent), die Wissenschaft bzw. Pharmazie sowie die Öl‐ und Gasindustrie (jeweils 33 Prozent).

Social-Media beeinflusst Karriere

Fast ein Drittel der Befragten ist sich bewusst, dass Social‐Media‐Aktivitäten die Karriere beeinflussen können - sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht. 31 Prozent sind überzeugt, dass sich ein gepflegtes und seriöses Onlineprofil erfolgreich auf die Selbstvermarktung und folglich positiv auf die Karriere auswirken kann. Ebenso viele fürchten aber auch, dass die Inhalte der Profilseiten dem Berufsweg schaden könnten. Deshalb werden fragwürdige Inhalte auch gerne mal verändert oder gelöscht, um keinen falschen Eindruck zu hinterlassen. Mehr Frauen (35 Prozent) als Männer (30) zensurieren dabei ihre Inhalte für eine «saubere» Online‐Reputation. Die Inhalte seien deshalb mit Vorsicht zu geniessen, sagt Peter Güggi.

Nutzung am Arbeitsplatz

Gemäss der Kelly‐Umfrage besitzen Schweizer Unternehmen kaum Vorschriften zur Nutzung von Social‐Media‐Diensten am Arbeitsplatz: Nur 35 Prozent der Befragten kennen entsprechende Unternehmens‐richtlinien. 37 Prozent geben an, dass es keine Restriktionen zum Einsatz von Social Media am Arbeitsplatz gibt. Und 28 Prozent wissen nicht, ob ihr Unternehmen überhaupt eine Social Media Policy besitzt. Vor allem im Dienstleistungsbereich (53 Prozent), im Kundenservice (55 Prozent) sowie in der Einzelhandelsbranche (47) sind die Nutzung von Social Media am Arbeitsplatz geregelt.

30 Minuten täglich

Knapp die Hälfte der Schweizer Befragten bewegt sich täglich bis zu 30 Minuten auf Social‐Media‐Plattformen. 18 Prozent nutzen sie täglich bis zu einer Stunde, 8 Prozent sogar länger. Ein Viertel der Befragten beschäftigt sich gar nicht mit Social Media. Im Generationenvergleich sind die älteren Internetnutzer den jungen dicht auf den Fersen: Bei der jüngsten Generation Y (18 bis 29 Jahre) sind drei von vier Befragten bis zu einer Stunde täglich auf Social‐Media‐Kanälen aktiv, gefolgt von der Generation X (30 bis 47 Jahre) mit 66 Prozent und der Babyboomer‐Generation (48 bis 65 Jahre) mit 60 Prozent.

(ms/sda)

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