Iran lehnt Atom-Kontrollen ab und protestiert via Schweiz

Teheran wolle zunächst klären lassen, inwieweit ihm noch Hilfen der internationalen Gemeinschaft für sein ziviles Atomprogramm zustünden, sagte Aussenamtssprecher Hamid Resa Asefi in der iranischen Hauptstadt. Wenn sich die IAEA flexibel zeige, sei auch Iran zu einer Lösung bereit.

An die Europäische Union gerichtet sagte Asefi, Teheran werde keine Vorbedingungen für Verhandlungen über künftige Handelsbeziehungen akzeptieren. Die EU will nach Diplomatenangaben die geplante Vertiefung der Handelsbeziehungen von Zugeständnissen in der Frage der Inspektionen von Atomanlagen abhängig machen.

Die Aussenminister der EU-Mitglieds- und Beitrittsstaaten wollten noch am Montag bei ihrem Treffen in Luxemburg die iranische Regierung zur sofortigen und bedingungslosen Unterzeichnung eines Zusatzprotokolls des Atomwaffensperrvertrags auffordern.

In der Sache der Studentenunruhen hat Iran via die Schweizer Botschaft in Teheran offiziell gegen die Einmischung der USA in innere Angelegenheiten protestiert. US-Präsident George W. Bush hatte zuvor gegenüber den demonstrierenden Studenten öffentlich Sympathie gezeigt.

Die gewalttätigen Proteste in Teheran dauern inzwischen eine Woche an. Dabei wurden nach offiziellen iranischen Angaben bislang rund 140 Menschen verhaftet und - je nach Quelle - zwischen 12 und 50 Menschen verletzt. Auch war bereits von einem Toten die Rede.

Die Studenten fordern Reformen in Iran und verlangen die Absetzung von Regierung ung geistlicher Führung im Lande.

(fest/sda)