Studie zeigt: Ingenieure haben beste Chancen für das Topmanagement

Ingenieure auch als Manager gefragt

publiziert: Donnerstag, 9. Okt 2008 / 07:12 Uhr

Ingenieure sind, verglichen mit dem heutigen Ingenieuranteil an Hochschulabsolventen, in den Führungsgremien gut vertreten. Sie haben 23 Prozent aller Geschäftsleitungs- und 16 Prozent aller Verwaltungsratspositionen der grossen börsenkotierten Unternehmen inne.

Ingenieure sind generell stärker in den Geschäftsleitungen präsent als in den Verwaltungsräten.
Ingenieure sind generell stärker in den Geschäftsleitungen präsent als in den Verwaltungsräten.
In technologieorientierten Firmen sind sogar 45 Prozent der GL- und 33 Prozent der VR-Positionen mit Ingenieuren besetzt. Generell können sie sich in technologiestarken Branchen (Maschinenbau, Energiewirtschaft, Mikrotechnik, Consulting, Verkehr usw. sehr gute Chancen auf eine Top-Karriere ausrechnen.

Attraktive Karrieren

Den Ingenieuren und Ingenieurinnen stehen in der Schweizer Wirtschaft attraktive Karrieren offen. Dies zeigt eine von IngCH Engineers Shape our Future initiierte, von Rütter+Partner, Rüschlikon, durchgeführte und vom ETH-Rat mitfinanzierte Studie. Die Studie untersucht die quantitative Präsenz von Ingenieuren in Geschäftsleitungen und Verwaltungsräten von SLI- notierten Unternehmen (SLI: die 30 grössten und liquidesten Titel an der Schweizer Börse) und den 29 IngCH-Mitgliederfirmen. 24 Topmanager wurden zu ihrem beruflichen Werdegang interviewt.

Ein Drittel mit MBA

Ingenieure sind generell stärker in den Geschäftsleitungen präsent als in den Verwaltungsräten. Zudem sind die CEO und Verwaltungsratspräsidenten der technologieorientierten Firmen deutlich häufiger Ingenieure als Ökonomen oder Juristen. Die karrierebewussten Ingenieure sind in der Regel weniger häufig promoviert als andere GL- und VR-Mitglieder. Etwa ein Viertel der Ingenieure in den Geschäftsleitungen und Verwaltungsräten der SLI-Unternehmen verfügen über eine Promotion. Ein Drittel der Ingenieure verfügt über einen MBA und damit deutlich mehr als Vertreter an derer Fachrichtungen.

Typische Karrierewege

Es gibt zwei typische Karrierewege: Der erste führt in vier Karrierephasen durch die Forschungs- und Entwicklungsabteilung an den Markt und über das General Management in die Geschäftsleitung. Der zweite führt über eine rasche Weiterbildung in Betriebswirtschaft sowie Management und auch über Unternehmensberatungen. In der technologieabhängigen Wirtschaft und Gesellschaft des 21. Jahrhunderts ist die spezifische Denk- und Arbeitsweise, die das Ingenieurstudium vermittelt, sehr gesucht.

Ingenieure nehmen, wie auch Juristen und Ökonomen, keine für sie� typischen Funktionen in den Geschäftsleitungen oder Verwaltungsräten ein. Ausnahme ist die Position als CTO (Chief Technology Officer), die sie oft bekleiden. Topmanager, auch anderer Studienrichtungen, betonen, dass eine interdisziplinäre Zusammensetzung von Geschäftsleitungen und Verwaltungsräten für Unternehmen aller Branchen sehr fruchtbar sind.

Die Studie kann auf der Homepage von IngCH www.ingch.ch unter «News/Publikationen» abgerufen werden.

(ms/sda)

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