Imagegewinn dank Lötschberg-Eröffnung

Zwei Studien, welche die Berner Regierung zu Handen des Grossen Rats hat ausarbeiten lassen, bringen zum Ausdruck, dass ein Verzicht auf den Bau des Lötschberg-Basistunnels längerfristig grosse Nachteile für den Kanton Bern und den Tourismus im Berner Oberland gebracht hätte. Umgekehrt müsse nun der resultierende Imagegewinn gezielt genutzt werden.

Die Einbindung in den internationalen Fernverkehr bringe neben direkten und schnellen Verbindungen auch eine nicht zu unterschätzende Werbewirkung. Gerade für den Tourismus im Berner Oberland und Wallis biete der Basistunnel grosse Chancen, wie das bernische Amt für Information mitteilte.

Die Fahrzeit Mailand-Bern verkürzt sich gemäss Studien von knapp vier auf knapp drei Stunden. Dank Ausbauten zwischen Mailand und Rom werden die Auswirkungen bis weit in den Süden Italiens spürbar. Der Walliser Volkswirtschaftsdirektor Michel Cina nannte den Basistunnel auf Anfrage «ein Instrument mit Katalysatorwirkung für Tourismus und Volkswirtschaft».

Mehr Konkurrenz

Für die Berner Regierung ist klar, dass der Konkurrenzdruck aus dem Kanton Wallis «die Destinationsentwicklung im Berner Oberland fördert». Besonders das Kandertal müsse sich vorsehen, um keine Nachteile zu erleiden und Chancen nutzbar zu machen.

Insgesamt werden für die bernische Volkswirtschaft keine grossen Auswirkungen erwartet, auch wenn dank Basistunnel ab 2008 neu 710 000 Leute aus den Kantonen Bern und Wallis die Stadt Bern innert zwei Stunden erreichen können (bisher 510 000). Es sei mit Zu- und Wegpendlern zu rechnen. Der Vorteil liege im potenziell grösseren Arbeitsmarkt.

(bert/sda)