Hotelplan ist die neue Nummer 1

Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden, teilte Hotelplan mit. Die Migros-Tochter übernehme einen Mehrheitsanteil an der Travelhouse-Gruppe mit 10 spezialisierten Reiseveranstaltern.

«Wir haben die Mehrheit, aber über die Anteile der bisherigen Aktionäre haben wir Stillschweigen vereinbart», sagte Hotelplan-Sprecher Hans-Peter Nehmer auf Anfrage. Travelhouse-Mitbegründer und -Verwaltungspräsident Oskar Laubi sowie Geschäftsführer Thomas Stirnimann haben Anteile verkauft, bleiben aber an Bord.

Ganz ausgestiegen ist hingegen Verwaltungsrat und Finanzinvestor Peter Diethelm. Auch mit Hotelplan als Hauptaktionärin behalte einen eigenständige Auftritt am Markt, teilte Laubi mit. Stirnimann behalte die Geschäftsleitung.

Zusammenlegung von Filialen nicht geplant

«Travelhouse wird bei uns unabhängig geführt», sagte Hotelplan-Sprecher Nehmer. Eine Fusion oder die Zusammenlegung von Filialen sei nicht geplant. Für die 380 Mitarbeitenden ändere sich nichts.

Mit der Übernahme kann Hotelplan sein schwaches Angebot bei Spezialreisen aufbessern, die gegenwärtig am stärksten wachsen. Überschneidungen mit dem bisherigen Hotelplan-Angebot gebe es praktisch keine, sagte Nehmer.

Damit wird Kuoni als bisheriger Primus im Schweizer Heimmarkt entthront. Gemeinsam erzielten Hotelplan und Travelhouse 2005 im hiesigen Markt einen Umsatz von rund 930 Mio. Franken. Davon entfielen 685,8 Mio. Fr. auf Hotelplan Schweiz, während Travelhouse auf 243,4 Mio. Fr. kam. Kuoni setzte gleichzeitig in der Schweiz 847 Mio. Fr. um.

Zusammen haben Hotelplan Schweiz und Travelhouse 1900 Angestellte und 122 Filialen in der Schweiz. Die ganze Hotelplan-Gruppe setzte letztes Jahr mit 3100 Mitarbeitern 1,8 Mrd. Fr. um.

Ingesamt bleibt Kuoni aber trotz des Hotelplan-Zukaufs deutlich grösser: Der Kuoni-Konzern erzielte im vergangenen Jahr mit 6950 Angestellten einen Umsatz von 3,7 Mrd. Franken.

(smw/sda)