Parlamentarischer Sonderweg

Hollande will Arbeitsrechtsreform ohne Parlamentsvotum durchdrücken

publiziert: Dienstag, 10. Mai 2016 / 20:06 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 10. Mai 2016 / 20:27 Uhr
Francois Hollande will das Gesetz auf einem Sonderweg verabschieden.
Francois Hollande will das Gesetz auf einem Sonderweg verabschieden.

Paris - Frankreichs Regierung will die umstrittene Arbeitsrechtsreform ohne Parlamentsvotum durchdrücken. Regierungschef Manuel Valls kündigte in der Nationalversammlung an, das Vorhaben über einen parlamentarischen Sonderweg verabschieden zu wollen.

4 Meldungen im Zusammenhang
Er habe sich für diesen Weg entschieden, «weil die Reform zu Ende gebracht werden muss, weil das Land vorankommen muss», sagte Valls am Dienstag in Paris. Er will auf Artikel 49, Absatz 3 der französischen Verfassung zurückgreifen: Dieser erlaubt es, Gesetze auf einem Sonderweg ohne Parlamentsabstimmung zu verabschieden.

Die Opposition kann nach Ankündigung dieses Mittels binnen 24 Stunden einen Misstrauensantrag stellen. Übersteht die Regierung die Misstrauensabstimmung, gilt das Gesetz automatisch als angenommen. Die konservative Opposition kündigte am Dienstag an, einen solchen Misstrauensantrag zu stellen.

Frankreis Präsident François Hollande hatte bereits im vergangenen Jahr auf diesen Sonderweg zurückgegriffen, um ein Reformgesetz aus der Feder von Wirtschaftsminister Emmanuel Macron trotz erheblichen Widerstands aus den eigenen Reihen zu verabschieden.

Massiver Widerstand

Auch gegen die nun geplante Lockerung des Arbeitsrechts, über die seit einer Woche in der Nationalversammlung debattiert wird, gibt es massiven Gegenwind von Vertretern des linken Sozialistenflügels. Diese kritisieren die geplante Reform als zu unternehmerfreundlich, befürchten schlechtere Arbeitsbedingungen und den Verlust sozialer Errungenschaften.

Hollande musste deswegen befürchten, in der Nationalversammlung keine eigene Mehrheit für die Reform zu bekommen. Der Rückgriff auf Artikel 49, Absatz 3 wurde am Dienstagnachmittag bei einer Sondersitzung des Kabinetts gebilligt.

Gewerkschaften, Studenten- und Schülerorganisationen machen schon seit Wochen gegen Hollandes Reformpläne mobil. Im Kampf gegen die Rekordarbeitslosigkeit will der unpopuläre Präsident unter anderem die 35-Stunden-Woche lockern und betriebsbedingte Kündigungen erleichtern.

Bei Demonstrationen gingen in den vergangenen Wochen landesweit immer wieder zehn- oder hunderttausende Menschen auf die Strassen, am Rande der Kundgebungen kam es wiederholt zu schweren Ausschreitungen.

(fest/sda)

Machen Sie auch mit! Diese wirtschaft.ch - Meldung wurde von einer Leserin oder einem Leser kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Paris - Der im Streit um eine ... mehr lesen
Der Senat wird sich ab dem 13. Juni mit der Reform befassen. (Symbolbild)
Arbeitsministerin Myriam El Khomr. (Archivbild)
Paris - Begleitet von neuen Protesten hat die französische Nationalversammlung ihre Debatten über eine umstrittene Arbeitsrechtsreform begonnen. Arbeitsministerin Myriam El ... mehr lesen
Paris - Die französische Polizei hat in der Nacht zum Montag erneut eine Demonstration der Bewegung «Nuit debout» in Paris ... mehr lesen
Paris - Die französische Polizei hat in ... mehr lesen
Heikle...
Situation angesichts der Befürchtung, dass der nächste Präsident eine Frau sein könnte. F. Hollande hat nichts mehr zu verlieren.
Frankreich wird sich zu entscheiden haben: Entweder Savoir vivre mit Work-Life-Balance, also 35 Stundenwoche und Mindestlohn von 10 Euro, abgekoppelt vom Weltgeschehen. Oder man dreht sich mit im Globalisierungsstrudel und akzepziert, dass aufstrebende Nationen in Asien weiterhin Druck aufbauen werden und man sich drauf einzustellen hat. Beides kann man nicht haben.
Gegenwärtig jedoch dürfte kein grösseres Unternehmen freiwillig in Frankreich investieren. Nicht mal Disney würde die Standortentscheidung wieder so treffen. Lieblose Anlage mit jeder Menge Attraktionen "fermè".
In der Schweiz gibt es derzeit 26'000 offene Lehrstellen für den Lehrbeginn 2024.
In der Schweiz gibt es derzeit 26'000 offene ...
Woche der Berufsbildung  Der Lehrstellenmarkt präsentiert sich weitgehend stabil. Gesamtschweizerisch wurden per Ende März 2024 knapp 40'000 Lehrverträge abgeschlossen. Damit bewegt sich die Lehrstellenvergabe auf Vorjahresniveau. mehr lesen 
Publinews Dass in vielen Bereichen Fachkräfte gesucht und benötigt werden, das ist keine neue Erkenntnis. Doch welche Bereiche kommen uns in den Sinn, wenn wir uns die Frage stellen, wo es besonders wichtig sein wird, fähige Menschen zu gewinnen, die in Zukunft die Arbeitswelt und ein Stück weit auch die Gesellschaft tragen? mehr lesen  
Publinews Gutes Personal ist schwer zu finden und wenn man es hat, sollte es so effektiv wie möglich eingesetzt werden. Die moderne Personalplanung mit digitaler Zeiterfassung macht das Planen und Organisieren in Unternehmen noch einfacher. mehr lesen  
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.wirtschaft.ch/ajax/top5.aspx?ID=1&col=COL_2_1
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    grüezi Wie lasterhaft Mitleid mitunter sein kann, beweisen Sie doch gerade ... Mo, 26.12.16 20:05
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Vom Tode träumt ein negrophiles Schäfchen doch ständig. Wenn tausende Frauen in England ... Mi, 28.09.16 11:58
  • HentaiKamen aus Volketswil 1
    Kommt wieder Aber leider eine RIESEN Verlust für Leser wie mich die nicht mit dem ... Sa, 13.08.16 01:13
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    sogar nach dem Tode hat die Kassandra noch die grösste Schnauze... jaja, diese ... Fr, 12.08.16 16:30
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Wow, wie hat sich die gute Kubra gemausert! Ich danke auch Ihnen ganz persönlich für die vielen harten und ... Mi, 20.07.16 20:25
  • Pacino aus Brittnau 731
    Übrigens, wusstet ihr schon . . . . . . dass die Foren von AZ (Wanner), 20min. und Schweizer Fernsehen ... Mi, 29.06.16 15:20
  • PMPMPM aus Wilen SZ 235
    Und jetzt? Ist noch online...? Liebes news-Team, schade ist die Situation so, dass etwas aufhören ... Di, 28.06.16 22:43
  • kubra aus Berlin 3232
    Danke für die gelebte Pressefreiheit. Damit mein ich durchaus auch den ... Di, 28.06.16 16:09
Viele Start-ups in der Schweiz haben sich dem Umweltschutz verschrieben.
Green Investment Start-ups für die Nachhaltigkeit aus der Schweiz Kaum ein anderes Land in Europa ist beim ...
Der Erfolg einer Boutique steht und fällt mit der Leidenschaft und dem Engagement des Gründers.
Startup News Von der Idee zum Geschäft: Gründung und Eröffnung einer Boutique Der Traum von der eigenen Boutique - für viele Modefans und Geschäftsenthusiasten eine reizvolle Vorstellung. Doch hinter dem glamourösen ...
Jedes dritte KMU in Deutschland hat 2011-2013 Energie eingespart.
KMU-Magazin Research Energiewende ist im Mittelstand angekommen Die kleinen und mittleren Unternehmen sind auf ...
 
News
         
Firmen ohne eigene Design- und IT-Abteilung sind mit der Gestaltung und Programmierung ihrer eigenen Website häufig überfordert.
Publinews Eine informative und professionell wirkende Website ist für Firmen unverzichtbar. Diese umzusetzen, erfordert technisches Know-how, ein Gefühl für die eigene Marke ... mehr lesen
Für Windows 11 wird ein relativ aktuelles Notebook benötigt.
Publinews Das 2015 veröffentlichte Windows 10 läuft wie seinerzeit Windows 7 besonders stabil und solide. Es gilt als ausgereift. Das hat sich ... mehr lesen
Hauptsächlich wird CBD-Marihuana zerkleinert und geraucht. Nicht im Bild: CBD-Gummibärchen.
Publinews CBD Gummibärchen erfreuen sich immer grösserer Beliebtheit bei Verbrauchern auf der ganzen Welt. Aber was macht sie so besonders und ... mehr lesen
Die Zukunft des Druckens sieht eine Balance zwischen Qualität, Kosten und Umweltverträglichkeit vor.
Publinews In unserer digitalen Welt mag man meinen, die Bedeutung des Druckens hätte abgenommen. Doch in Wahrheit spielen gedruckte ... mehr lesen
Es gibt eine Fülle von bewährten Strategien zur Bewältigung von Arbeitsplatzstress.
Publinews Stress am Arbeitsplatz ist zu einer allgegenwärtigen Realität geworden, die viele von uns täglich erleben. Die ... mehr lesen
Bei einem Apéro darf auf keinen Fall eine Auswahl an kleinen Snacks und Fingerfood fehlen.
Publinews Ein Hauch von Eleganz und Raffinesse umweht die Kunst des Apero Rezepts. Tauchen Sie ein in die Welt der ... mehr lesen
Machen Sie das Beste aus Ihrem Geld.
Publinews Die Entscheidung zwischen einem Privatkredit und Leasing beeinflusst massgeblich die finanzielle Flexibilität und die langfristige ... mehr lesen
Im Endeffekt gilt immer: Das Verständnis der eigenen Anlageziele und das Risikoprofil ist entscheidend.
Publinews In der Welt der Kapitalanlagen symbolisieren Dividenden eine Quelle regelmässiger Einkünfte, die das Herz ... mehr lesen
Sich nach der Arbeit zu entspannen, bringt viele Vorteile für Ihr Privat- und Berufsleben mit sich.
Publinews Jede Arbeit ist mit stressigen Situationen verbunden, die Ihre Unruhe verstärken können. Einige dieser Situationen scheinen unvermeidlich ... mehr lesen
Stellenmarkt.ch
Wirtschaft Marken
   Marke    Datum
book2care Book Community Logo
15.04.2024
15.04.2024
15.04.2024
15.04.2024
15.04.2024
    Information zum Feld
Bitte geben Sie hier einen Markennamen ein wie z.B. 'Nespresso'
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 4°C 11°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
Basel 5°C 11°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 2°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 4°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen starker Schneeregen
Luzern 6°C 11°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
Genf 8°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 13°C 19°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wechselnd bewölkt
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten