9. «Global CEO Succession»-Studie der Strategieberatung Booz & Company

Hohe Wechselquote im Top Management

publiziert: Freitag, 21. Mai 2010 / 11:48 Uhr

Zürich – Die CEO-Wechselrate in der Schweiz liegt mit 18 Prozent leicht über globalem Durchschnitt. Rund ein Drittel der Wechsel erfolgt unfreiwillig. Langfristige internationale Trends: CEO müssen mehr leisten und rascher Ergebnisse liefern. Und Doppelmandate gibt es immer weniger.

Auf die Strasse gesetzt: In der Schweiz erfolgten mehr als ein Drittel der CEO-Abgänge unfreiwillig.
Auf die Strasse gesetzt: In der Schweiz erfolgten mehr als ein Drittel der CEO-Abgänge unfreiwillig.
Wie im Vorjahr gab 2009 fast jeder fünfte CEO (18%) der grössten börsenkotierten Schweizer Unternehmen seinen Posten ab. Europaweit hielt sich die CEO-Wechselquote mit 15 Prozent weitgehend stabil, ebenso wie der weltweite Wert mit 14 Prozent.

Unfreiwillig

Während der Anteil der unfreiwilligen CEO-Wechsel weltweit mit 23 Prozent auf den tiefsten Stand seit 2003 zurückging, erfolgten in der Schweiz mehr als ein Drittel der Abgänge unfreiwillig – beispielsweise wegen der Auswirkungen der Krise, die den Ruf nach Turnaround-Managern zur Folge hatte oder wegen mangelnder Performance. Mit 33 Prozent lag die CEO-Wechselquote bei Schweizer Industrieunternehmen und ihren Zulieferern besonders hoch. Im Finanzbereich ging sie zwar leicht zurück auf 14 Prozent, mit UBS und Swiss Re waren aber zwei führende Unternehmen des Schweizer Finanzplatzes betroffen.

Keine Frauen

Ähnlich wie in den vergangenen Jahren, ist mehr als jeder zweite neu ernannte Chef Ausländer, von denen jedoch rund 40 Prozent schon vorher in der Firma arbeiteten. Und wie 2008 war auch im vergangenen Jahr unter den neuen CEO von Schweizer Unternehmen keine Frau. Das sind die zentralen Ergebnisse der «Global CEO Succession»-Studie der internationalen Strategieberatung Booz & Company. Diese untersucht die Veränderungen in den Top-Positionen bei 2500 der weltweit grössten börsenkotierten Unternehmen und analysiert langfristige Trends und Entwicklungen durch den Vergleich der Daten aus mittlerweile zehn aufeinander folgenden Jahren.

Aktuelle Trends

Die Studie beleuchtet zwei weltweit geltende, aktuelle Trends: Verwaltungsräte wählen erstens für diese Spitzenjobs immer häufiger interne Kandidaten («Insider») und geben diesen zweitens immer weniger Zeit, um strategische und quantitativ messbare Ergebnisse zu liefern. So verkürzte sich die durchschnittliche Amtszeit im vergangenen Jahrzehnt von 8,1 auf 6,3 Jahre. «Neue CEO müssen in immer kürzerer Zeit messbare Ergebnisse liefern. Sie müssen rasch eine Strategie entwickeln und umsetzen, die sich finanziell auszahlt und gleichzeitig Wachstum sichert», kommentiert Carlos Ammann, Vorsitzender der Geschäftsführung von Booz & Company in der Schweiz, die globalen Trends der Studie. «Angesichts dieser enormen strategischen Herausforderungen verwundert es nicht, dass Verwaltungsräte heute eher auf bewährte Führungskräfte mit einer langen Erfahrung im Unternehmen vertrauen.» So gaben Verwaltungsräte seit der Jahrtausendwende in 80 Prozent der CEO-Nominierungen Eigengewächsen (Insider) den Vorzug gegenüber externen Kandidaten (Outsider). Weiter fällt auf, dass das Doppelmandat als Präsident des Verwaltungsrats und CEO immer seltener wird. Vor zehn Jahren übernahmen rund die Hälfte der neu eingesetzten Chefs von Unternehmen in den USA und in Europa beide Rollen. 2009 lag dieser Wert in den USA bei nur noch 17 Prozent und in Europa sogar nur noch bei 7 Prozent.

Viel Bewegung in der Finanz- und Telcoindustrie

Die weltweit heissesten Stühle standen im vergangenen Jahr in den Teppichetagen der internationalen Banken und Versicherungen. 17 Prozent der CEO des Finanzsektors mussten 2009 ihren Schreibtisch räumen. Ein knappes Drittel davon unfreiwillig bzw. vor Ablauf der Vertragslaufzeit. Im Vergleich dazu erwies sich der Pharma- und Healthcarebereich geradezu als Hort der Stabilität: In lediglich 10 Prozent der Unternehmen gab es in der Spitzenposition einen Wechsel, und nur in ganz seltenen Fällen waren diese nicht geplant. Die Telekommunikationsbranche erweist sich mit einer Wechselquote im 10-Jahres-Durchschnitt von 17 Prozent und einem Anteil von 54 Prozent vorzeitigen bzw. unfreiwilligen Abgängen als die weltweit wechselintensivste Branche.

Neue Qualitäten gefragt

Während 2009 vor allem die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise bewältigt werden mussten, stehen nun bei den meisten Unternehmen wieder Wachstums- und Internationalisierungsstrategien auf der CEO-Agenda. Basierend auf den Studienergebnissen und den zusätzlich mit amtierenden CEO, darunter Severin Schwan von der Roche Gruppe, geführten Interviews, kristallisierten sich vier Prioritäten für den CEO von morgen heraus: 1. Sich auf das konzentrieren, was niemand anders tun kann, und alles andere sinnvoll delegieren. 2. Den Verwaltungsrat als strategischen Partner einbeziehen. 3. Die richtige Geschwindigkeit für den Wandel im Unternehmen finden. 4. Die Unternehmenskultur für sich arbeiten lassen.

Carlos Ammann: «Bei den heutigen Anforderungen an einen CEO ist es entscheidend, dass er sich auf die wesentlichen Weichenstellungen in seinem Unternehmen konzentriert. Dabei muss er die richtige Balance finden zwischen Klarheit und Mut für Veränderungen und dem, was im Unternehmen realistischerweise umsetzbar ist. Letztlich ist es die Aufgabe des CEO, die Fähigkeiten und die Energien seiner Mitarbeitenden auf ein gemeinsames strategisches Ziel auszurichten und sie dorthin zu führen.»

(kso/KMU Magazin)

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