PwC-Studie «Protect your shipment»

Heute schon betrogen worden?

publiziert: Montag, 26. Mrz 2007 / 06:18 Uhr

Wirtschaftsdelikte im Bereich Transport und Logistik sind an der Tagesordnung: Jedes zweite Unternehmen im Bereich Transport und Logistik wurde in den letzten zwei Jahren Opfer von Wirtschaftskriminalität.

45 Prozent der befragten Unternehmen haben in den letzten zwei Jahren Erfahrungen mit Betrugsfällen gemacht.
45 Prozent der befragten Unternehmen haben in den letzten zwei Jahren Erfahrungen mit Betrugsfällen gemacht.
Dies ist die zentrale Aussage der Studie «Protect your shipment – Supporting Transportation & Logistics companies in managing fraud risks» von PricewaterhouseCoopers.

Das ganze Kriminalrepertoire

Neben der Veruntreuung von Vermögenswerten zählen unter anderem auch Diebstahl, Bilanzfälschungen, Steuerbetrug sowie Industriespionage, Korruption und Bestechung zu den häufigsten Wirtschaftsdelikten im Bereich Transport und Logistik. Die Untersuchung beleuchtet mögliche Risikofaktoren und erläutert, auf welche Art und Weise man diese minimieren kann. Die an der Untersuchung beteiligten Unternehmen kommen aus 26 Ländern, unter anderem aus der Schweiz.

Auswirkungen gravierend

45 Prozent der befragten Unternehmen in der Transport- und Logistikbranche gaben an, in den letzten zwei Jahren Erfahrungen mit Betrugsfällen gemacht zu haben. Die Dunkelziffer dürfte auf Grund der schwierigen Ermittlungslage noch höher liegen. Ein Fünftel des Topmanagements in diesen Unternehmen bezeichnet die finanziellen Auswirkungen der Betrugsfälle als gravierend. Betrug bedeutet in der Regel nicht nur finanzielle Einbussen, sondern kann auch dem Ruf eines Unternehmens schaden, dessen Wettbewerbsvorteil mindern und die Mitarbeitermoral und Geschäftsbeziehungen beeinträchtigen.

Mögliche Risikofaktoren

Ein global tätiges Transport- und Logistikunternehmen muss sich mit grossen kulturellen Unterschieden im Geschäftsleben und den verschiedensten Geschäftsmodalitäten auseinandersetzen. In gewissen Kulturkreisen liegen gute Geschäftspraktiken und betrügerische Aktionen enger beieinander als in andern. Darüber hinaus weisen Firmen in der Transport- und Logistikbranche oft dezentrale Strukturen und Geschäftsprozesse auf. Dies erschwert es, die notwendigen Kontrollen durchzusetzen.

Die Geschäftsmodelle im Sektor Transport und Logistik sind bezüglich Komplexität in vielen Fällen vergleichbar mit dem Bereich der Finanztransaktionen einer global tätigen Bank. Im Vergleich mit der Finanzbranche verfügen Transport- und Logistikunternehmen in der Regel jedoch über weniger und vor allem weniger formelle Verfahren und organisatorische Voraussetzungen, um die damit verbundenen Risiken wie Diebstahl, Bilanzfälschungen oder Steuerdelikte angemessen zu steuern.

Ein Teufelskreis

Niedrige Gewinnmargen in der Transport- und Logistikbranche erhöhen das Betrugsrisiko ebenfalls. Management und Mitarbeitende stehen unter Erfolgsdruck, definierte Umsatz- und Gewinnziele zu erreichen. Dadurch steigt die Versuchung, Bücher und Bilanzen zu fälschen. Das Vorgehen ist dabei immer das gleiche: Die rapportierten Zahlen werden manipuliert, da davon ausgegangen wird, dass in der nächsten Berichtsperiode alles wieder korrigiert werden kann. Ist dies nicht möglich, endet der erste, kleine Betrug häufig in einem Teufelskreis: immer grössere Löcher müssen mit immer grösseren Manipulationen verdeckt werden.

Rahmenbedingungen zur Bekämpfung

Die Einführung eines adäquaten Risiko- bzw. Kontrollsystems gehört zu den wichtigsten Massnahmen gegen Betrugsrisiken. Dessen Umfang muss primär auf die Grösse und Komplexität des Unternehmens abgestimmt sein. Auch ein regional tätiges Transport- und Logistikunternehmen sollte im eigenen Interesse dafür besorgt sein, elementare Kontrollmechanismen zu implementieren.

«Die Prävention und Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität ist eine permanente Herausforderung. Die Entwicklung von geeigneten Systemen zur Verbesserung interner Kontrollen, respektive zur Verminderung von Betrugsrisiken, sollte an prominenter Stelle auf der Prioritätenliste eines Unternehmens stehen», erläutert Andreas Baur, Partner und Leiter der Branche Transport und Logistik bei PwC Schweiz.

Deutliches Zeichen setzen

Unternehmen müssen erkennen und akzeptieren, dass das Risiko von Wirtschaftskriminalität existiert und dass diese auch im eigenen Unternehmen vorkommen kann: Es trifft nicht immer nur die andern. Betrug und dessen Prävention sollten in regelmässigen Abständen auf der Agenda eines jeden Verwaltungsrates und Audit Committees stehen – als üblicher Bestandteil des Risikoprüfungsprozesses. Eine offene interne Kommunikation darüber, dass Betrug unter keinen Umständen akzeptiert wird, ist ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Risikoeindämmung. Von grosser Bedeutung ist ferner, dass jeder einzelne Betrugsfall zwingend Konsequenzen für die Beteiligten hat und strikt geahndet wird. Wirtschaftskriminalität in irgendeiner Form darf von Unternehmen keinesfalls als Kavaliersdelikt angesehen werden.

(tc)

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