Gewerkschaften fordern höhere Löhne gegen Flaute

Die Abschlüsse der laufenden Lohnrunde lägen zurzeit zwischen 3 und 4,3 Prozent, zog SGB-Präsident Paul Rechsteiner eine erste Zwischenbilanz. In einzelnen Branchen wie etwa im Gastgewerbe seien die tiefen Löhne teilweise überdurchschnittlich angehoben worden. Bedenklich seien dagegen Blockaden in anderen zentralen Branchen, wie im Bau, bei den SBB und im Gesundheitswesen.

Jacques Robert von der Gewerkschaft Bau und Industrie (GBI) kritisierte, der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) nutze die unsichere politische Lage aus, um einen harten Kurs zu fahren. Falls der Landesmantelvertrag nicht erneuert wird, wollen die Gewerkschaften Kampfmassnahmen ergreifen, wie Robert sagte.

Am 19. November findet ein nationaler Protesttag statt. Gefordert wird weiterhin eine Lohnerhöhung von 5 Prozent, die Möglichkeit vorzeitiger Pensionierungen ab 60 Jahren und die Wiedereinführung kürzerer und klar geregelter Arbeitszeiten.

Laut François Gatabin, Vizepräsident des Schweizerischen Eisenbahn- und Verkehrspersonal-Verbands (SEV), ziehen die SBB-Angestellten Arbeitsniederlegungen in Erwägung. SBB-Sprecher Jean-Louis Scherz sagte, solche Drohungen liefen dem Gesamtarbeitsvertrag zuwider.

(kil/sda)