Gewalt in Computerspielen: Exemplarischer Fall vor Justiz

publiziert: Dienstag, 3. Jun 2008 / 12:51 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 5. Jun 2008 / 07:23 Uhr

Bern - Im national wegweisenden Prozess um Gewalt in einem Computerspiel kommt es nun doch erst am kommenden Montag zu einem Urteil. Die zuständige Berner Strafeinzelrichterin hat die erste Einvernahme abgeschlossen.

«Stranglehold» stammt aus der Feder von «Mission Impossible»-Regisseur John Woo.
«Stranglehold» stammt aus der Feder von «Mission Impossible»-Regisseur John Woo.
2 Meldungen im Zusammenhang
Angeklagt ist der Geschäftsführer der Media-Markt-Filiale in Muri bei Bern, weil er das Computerspiel «Stranglehold» verkaufte.

Er soll damit gegen Artikel 135 des Strafgesetzbuches verstossen haben, der unter anderem die Darstellung von grausamen Gewalttätigkeiten verbietet. Anzeige erstattet hatte der bernische SP-Grossrat Roland Näf.

Kein Test des Spiels

Der Geschäftsführer erklärte Strafeinzelrichterin Christine Schaer, nach der Anzeige habe er das Spiel selber angeschaut. Er sei klar der Meinung, es verstosse nicht gegen das Gesetz. Vorher habe niemand das Spiel ausprobiert, denn Media Markt richte sich nach den Empfehlungen der Pan European Game Information (PEGI).

PEGI ist ein Alterseinstufungssystem für Computer- und Videospiele, das die Spielkonsolenhersteller freiwillig eingeführt haben und in 16 europäischen Ländern zur Anwendung kommt.

«Gesetzgebung ausloten»

Nach eigenen Angaben will Näf die Gesetzgebung ausloten, insbesondere der im vorliegenden Fall anwendbare Artikel 135 des Strafgesetzbuchs.

Der SP-Grossrat kritisiert, dass der Artikel bis jetzt nur ein «Papiertiger» ist, wie er in einer Mitteilung schreibt.

Komplizierte Formulierungen

Der Artikel verbiete zwar die Darstellung, Herstellung, Einfuhr, Lagerung oder Anpreisung von Ton- und Bildaufnahmen grausamer Gewalttätigkeiten. Allerding erschwerten komplizierte Formulierungen die Anwendung des Gesetzes.

Näf rechnet tendenziell eher mit einem Freispruch des Angeschuldigten, wie er weiter mitteilte. Der Nachweis, dass die Gewaltdarstellungen in dem Spiel eindringlich seien, die elementare Würde verletzten und keinen schutzwürdigen kulturellen Wert hätten, sei schwer zu erbringen.

Ja zu Standesinitiative

Im Berner Kantonsparlament konnte Näf-Piera bereits einen kleinen Erfolg verbuchen.

Der Grosse Rat sagte deutlich Ja zu einer Standesinitiative, mit der sich der Kanton auf nationaler Ebene für ein Verbot von «Killerspielen» einsetzen soll. Auch im Ausland werden in dieser Richtung Zeichen gesetzt.

(rr/sda)

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Spiele werden in der Schweiz nach den Empfehlungen der Pan European Game Information (PEGI) verkauft. (Symbolbild)
Es ist doch nur zum Besten...
Bevormunden statt zur Selbstverantwortung erziehen scheint die Devise. Mit Verboten, Vorschriften, "Lenkungsabgaben", d.h. Erziehungsmassnahmen für Erwachsenen, sollen wir vor uns selbst geschützt werden. Dabei sollten bestehende Gesetze und Richtlinien rigoros angewandt werden, beim Alkoholverkauf wie bei den Games. Wenn sich Eltern von ihren Kids belehren lassen müssen im digitalen Zeitalter, ihnen Gadgets, Hi-Tech-Spielzeuge und neue Medien völlig fremd sind, haben wir uns ein schönes Autoritätsproblem eingebrockt. Die Altersbegrenzung beim Medienkonsum ist an die Eltern gerichtet, die sollten sie aber auch ernstnehmen und nicht scharenweise mit ihren Kindern im Vorschulaltern in Harry Potter Filme strömen. Laut einer Forsa-Studie hält sich 1/4 der Eltern bei 10-12jährigen nicht "strikte" an die FSK. Aber dann die Games auf den Index, konsequent wie gehabt. Weil sich ein paar Spieler nicht im Griff haben muss die Mehrheit der korrekten Gamer bestraft werden.
noch ein Wort dazu
was mich noch weiter an der Sache stört ist, dass der liebe Herr Grossrat für eine solche hirnverbrannte und sinnlose Aktion unsere Steuergelder braucht und das macht mich ziemlich sauer... mit Verboten erreicht man übrigens genau das Gegenteil, nämlich das erst recht solche Spiele gekauft werden (halt dann über den Pariser Weg wie man so schön sagt) also dafür extra die Justiz bemühen ist mehr als fragwürdig... man sollte eigentlich eine Intiative gegen solche Leerläufe machen
Re: klar verbieten
Natürlich! und dann werden die Spiele halt auf anderem Wege besorgt... so dumm sind die Jungen nämlich nicht... ich finde den Prozess eh eine Farce... zumal sogar der Anzeiger mit einem Freichspruch rechnet... warum hat der Dödel den Filialleiter überhaupt angezeigt??? Sollen wir nun jeden Kioskverkäufer verklagen, der Zigaretten an Süchtige Jugendliche.verkauft. die sind nämlich auch schädlich..??? Wieviel Blödheit braucht die Menschheit denn noch?
Verbieten, verteufeln...
sollen helfen? Im Normalfall werden diese Spiele dann aus dem Netz gesogen oder über Bekannte besorgt. So einfach. Zudem nach einem Verbot schreien. Wo hört das dann auf? Gewalt im Film sollte man also auch bestrafen und Actionfilme generell ab 18 Jahre setzen? Keine Waffen mehr verkaufen dürfen... vielleicht auch die PS Zahlen der Fahrzeuge beschränken? Sind ja auch Tötungswerkzeug und ah ja, dann kommen ja die Rennspiele dran... na? Bemerkt? Endlose Spirale um den Bürger zu schützen. Doch alles in allem ist es nur eine Beschneidung der Freiheit.
Klar verbieten
Die schädliche Wirkung solcher Spiele dürfte mehr als bewiesen sein. Da hilft wahrscheinlich nur ein hartes Durchgreifen mit ganz klaren Verboten, die auch rechtlich nicht gedehnt werden können.
Wer solche Gewaltspiele an unter 18-Jährige verkauft, muss 5000 Franken Strafe bezahlen. Das Geld sollte zweckgebunden der Opferhilfe zur Verfügung gestellt werden.
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