EU-Finanzminister erörtern Bankenkrise

Finanztransaktionssteuer wohl nur für Euro-Länder

publiziert: Samstag, 17. Sep 2011 / 12:09 Uhr / aktualisiert: Samstag, 17. Sep 2011 / 14:03 Uhr
Didier Reynders sagte, es solle eine Abgabe auf Finanzgeschäfte in der EU eingeführt werden.
Didier Reynders sagte, es solle eine Abgabe auf Finanzgeschäfte in der EU eingeführt werden.

Breslau - Die EU und die USA sind sich über die nötigen Schritte aus der Wirtschaftskrise nicht einig. Bei einem informellen Treffen der EU-Finanzminister gab es von US-Finanzminister Timothy Geithner auch eine Absage für die weltweite Einführung einer Finanztransaktionssteuer.

5 Meldungen im Zusammenhang
Eine Abgabe auf Finanzgeschäfte (FTT) ist allerdings auch in der EU heftig umstritten. So sperrt sich besonders Grossbritannien dagegen. Die britische Regierung fürchtet eine Schwächung des Finanzplatzes London, wenn Firmen wegen einer solchen Steuer abwandern.

EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier kündigte am Samstag beim Abschluss des Treffens im polnischen Breslau an, die Kommission werde im Oktober einen Vorschlag machen. Bisher gebe es keinen Konsens unter den 27 Mitgliedstaaten.

Meinungsverschiedenheiten

Der Vorsitzende der Euro-Finanzminister, Luxemburgs Jean-Claude Juncker, sagte, angesichts des Widerstands müsse man sich mit der Frage beschäftigen, das Vorhaben im Euro-Raum durchzusetzen. Belgien, Frankreich und Deutschland unterstützen die Idee einer FTT für die Euro-Zone.

Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble erklärte nach dem Treffen, er wolle sich für die Einführung einer Abgabe in der gesamten EU einsetzen. Das Vorhaben dürfe nicht auf die Euro-Länder begrenzt bleiben.

Die Anhänger argumentieren, die Steuer bringe nicht nur Geld in die defizitären Staatshaushalte, die schliesslich zig Milliarden zur Bankenrettung aufbringen mussten. Sie sei auch ein Instrument, um Spekulationen an den künstlich aufgeblähten Märkten einzudämmen und den Handel zu beruhigen.

Dieses Argument laufe ins Leere, sagte dagegen der polnische Finanzminister Jacek Rostowski. Denn wenn das Geschäft etwa in die Schweiz abwandere, seien die Finanzmärkte in Europa noch immer volatil. Laut Rostowski gibt es bei dem Thema «grosse Meinungsverschiedenheiten».

Uneinig im Kampf gegen Abschwung

Uneinigkeit gab es aber bei dem zweitägigen Treffen nicht nur EU-intern, sondern auch zwischen der EU und den USA. Zwar waren sich die beiden Parteien einig, gemeinsam gegen einen drohenden Wirtschaftsabschwung vorzugehen. Über die Mittel dazu konnte allerdings keine gemeinsame Linie gefunden werden.

Auch im Krisenmanagement kam die Euro-Gruppe kaum voran. Im Fall Griechenland drohte Juncker erstmals offen damit, dass die nächste 8-Milliarden-Euro-Tranche aus dem alten 110-Milliarden-Hilfsprogramm nicht wie geplant im Oktober ausgezahlt werde.

Das wäre dann der Fall, wenn die Experten von EU, EZB und Internationalem Währungsfonds (IWF) Athen kein positives Zeugnis ausstellen. Die so genannte Troika wird bis Ende September prüfen, ob die Griechen die Anforderungen erfüllen.

Ein Entscheid sollen beim nächsten formellen Treffen der Finanzminister Anfang Oktober fallen, sagte die österreichische Finanzministerin Maria Fekter am Samstag. Sie betonte, es werde «mit Volldampf» an den Massnahmen zur Eindämmung der Euro-Krise gearbeitet.

(bg/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese wirtschaft.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Cannes - Die 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) können sich ... mehr lesen 6
Nicolas Sarkozy warb für eine Finanztransaktionssteuer. (Archivbild)
Die Finanztransaktionssteuer ist innerhalb der EU-Staaten umstritten.
Mailand - Die EU-Kommission bittet ... mehr lesen
Washington - Die USA wollen gegen ... mehr lesen
Die Bank Goldman Sachs ist auch betroffen.
Irland: Das Bankensystem ist marode.
Dublin/London - Das marode irische ... mehr lesen
Brüssel - Neuer Kurs in aller Stille: ... mehr lesen
EU-Währungskommissar Olli Rehn sieht den Notfall-Fonds als letzten Ausweg.
Die Verzinsung bietet einen Anreiz, Covid-19-Kredite nicht länger als notwendig zu beanspruchen.
Die Verzinsung bietet einen Anreiz, ...
Buchhaltung Bern - Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 27. März 2024 beschlossen, die Zinssätze für die ausstehenden Covid-19-Kredite per 31. März 2024 unverändert zu belassen. Für Kredite bis 500'000 Franken sind weiterhin 1,5 Prozent und für Kredite über 500'000 Franken 2 Prozent zu entrichten. mehr lesen  
Import Produzenten- und Importpreisindex im Januar 2024  15.02.2024 - Der Gesamtindex der Produzenten- und Importpreise ist im Januar 2024 im Vergleich zum Vormonat um 0,5% gesunken und ... mehr lesen  
Fracht auf dem Flughafen.
Die Paysafecard bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die sie zu einer beliebten Wahl für Online-Zahlungen machen.
Publinews Die Paysafecard ist ein elektronisches Zahlungsmittel, das auf dem Prepaid-Prinzip basiert. Es ermöglicht ... mehr lesen  
Publinews Stellen Sie sich eine Währung vor, die keine Banken, keine Papiergeldscheine und Münzen benötigt. ... mehr lesen  
Kryptowährungen sind im Grunde genommen digitales Geld.
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.wirtschaft.ch/ajax/top5.aspx?ID=1&col=COL_2_1
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    grüezi Wie lasterhaft Mitleid mitunter sein kann, beweisen Sie doch gerade ... Mo, 26.12.16 20:05
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Vom Tode träumt ein negrophiles Schäfchen doch ständig. Wenn tausende Frauen in England ... Mi, 28.09.16 11:58
  • HentaiKamen aus Volketswil 1
    Kommt wieder Aber leider eine RIESEN Verlust für Leser wie mich die nicht mit dem ... Sa, 13.08.16 01:13
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    sogar nach dem Tode hat die Kassandra noch die grösste Schnauze... jaja, diese ... Fr, 12.08.16 16:30
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Wow, wie hat sich die gute Kubra gemausert! Ich danke auch Ihnen ganz persönlich für die vielen harten und ... Mi, 20.07.16 20:25
  • Pacino aus Brittnau 731
    Übrigens, wusstet ihr schon . . . . . . dass die Foren von AZ (Wanner), 20min. und Schweizer Fernsehen ... Mi, 29.06.16 15:20
  • PMPMPM aus Wilen SZ 235
    Und jetzt? Ist noch online...? Liebes news-Team, schade ist die Situation so, dass etwas aufhören ... Di, 28.06.16 22:43
  • kubra aus Berlin 3232
    Danke für die gelebte Pressefreiheit. Damit mein ich durchaus auch den ... Di, 28.06.16 16:09
Viele Start-ups in der Schweiz haben sich dem Umweltschutz verschrieben.
Green Investment Start-ups für die Nachhaltigkeit aus der Schweiz Kaum ein anderes Land in Europa ist beim ...
Der Erfolg einer Boutique steht und fällt mit der Leidenschaft und dem Engagement des Gründers.
Startup News Von der Idee zum Geschäft: Gründung und Eröffnung einer Boutique Der Traum von der eigenen Boutique - für viele Modefans und Geschäftsenthusiasten eine reizvolle Vorstellung. Doch hinter dem glamourösen ...
Jedes dritte KMU in Deutschland hat 2011-2013 Energie eingespart.
KMU-Magazin Research Energiewende ist im Mittelstand angekommen Die kleinen und mittleren Unternehmen sind auf ...
 
News
         
Die Zukunft des Druckens sieht eine Balance zwischen Qualität, Kosten und Umweltverträglichkeit vor.
Publinews In unserer digitalen Welt mag man meinen, die Bedeutung des Druckens hätte abgenommen. Doch in Wahrheit spielen gedruckte ... mehr lesen
Es gibt eine Fülle von bewährten Strategien zur Bewältigung von Arbeitsplatzstress.
Publinews Stress am Arbeitsplatz ist zu einer allgegenwärtigen Realität geworden, die viele von uns täglich erleben. Die ... mehr lesen
Bei einem Apéro darf auf keinen Fall eine Auswahl an kleinen Snacks und Fingerfood fehlen.
Publinews Ein Hauch von Eleganz und Raffinesse umweht die Kunst des Apero Rezepts. Tauchen Sie ein in die Welt der ... mehr lesen
Machen Sie das Beste aus Ihrem Geld.
Publinews Die Entscheidung zwischen einem Privatkredit und Leasing beeinflusst massgeblich die finanzielle Flexibilität und die langfristige ... mehr lesen
Im Endeffekt gilt immer: Das Verständnis der eigenen Anlageziele und das Risikoprofil ist entscheidend.
Publinews In der Welt der Kapitalanlagen symbolisieren Dividenden eine Quelle regelmässiger Einkünfte, die das Herz ... mehr lesen
Sich nach der Arbeit zu entspannen, bringt viele Vorteile für Ihr Privat- und Berufsleben mit sich.
Publinews Jede Arbeit ist mit stressigen Situationen verbunden, die Ihre Unruhe verstärken können. Einige dieser Situationen scheinen unvermeidlich ... mehr lesen
Besser dampfen als rauchen.
Publinews In einer Welt, in der die Gesundheitsrisiken des Tabakkonsums zunehmend ins Rampenlicht rücken, gewinnen ... mehr lesen
Ein entscheidender Vorteil von Budgetplanungssoftware liegt in ihrer Fähigkeit, viele manuelle Aufgaben zu automatisieren, um Zeit zu sparen.
Publinews Die Finanzverwaltung eines Unternehmens bildet das Fundament seines langfristigen Erfolgs. Von der ... mehr lesen
Skyline des europäischen Finanzzentrums London.
Publinews Das Jahr hat zwar gerade erst begonnen, doch schon heute kann in einigen Wirtschaftsbereichen mit einem besonders starken Wachstum gerechnet ... mehr lesen
Stellenmarkt.ch
Wirtschaft Marken
   Marke    Datum
25.03.2024
25.03.2024
25.03.2024
25.03.2024
TimeOut Gin Logo
25.03.2024
    Information zum Feld
Bitte geben Sie hier einen Markennamen ein wie z.B. 'Nespresso'
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt gewitterhaft
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Bern 0°C 12°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Genf 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 8°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten