Gesamtnotfallübung

Fiktive Atomkatastrophe testet Organisationen und Stäbe

publiziert: Mittwoch, 20. Nov 2013 / 14:50 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 20. Nov 2013 / 15:33 Uhr
Es gab eine wirklichkeitsnahe Übung mit 180 Figuranten. (Archivbild)
Es gab eine wirklichkeitsnahe Übung mit 180 Figuranten. (Archivbild)

Leibstadt AG/Reinach AG - Rund 400 Spezialisten und Spezialistinnen haben gestern und heute in der Schweiz und im Ausland geübt, wie sie im Falle einer Atomkatastrophe vorgehen müssen. Als Übungsannahme diente ein schwerer Unfall im KKW Leibstadt mit starker Radioaktivität.

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Das Szenarium sei sehr anspruchsvoll gewesen und habe die Beteiligten stark herausgefordert, sagte Marc Kenzelmann, der Leiter der Gesamtnotfallübung 2013. Die Übung sei im Grossen und Ganzen gut verlaufen und für viele Beteiligte mit einem grossen Lerneffekt verbunden gewesen.

Die Gesamtnotfallübungen finden alle zwei Jahre statt. Beübt wird jeweils eines der vier Schweizer Atomkraftwerke. Bei der Gesamtnotfallübung werde getestet, ob die Vorbereitungsarbeiten bei einem Notfall genügen, sagte Kenzelmann.

Zudem werde geschaut, ob das Zusammenspiel aller beteiligten Organisationen und Stäbe auf kantonaler, nationaler und internationaler Ebene spielt. In die diesjährige Notfallübung waren auch Stellen in Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich sowie die Internationale Atomenergieagentur IAEA in Wien eingebunden.

Wetter zeigt Grenzen der Notfallpläne auf

Am Dienstag, dem ersten Tag der Gesamtnotfallübung 2013, wurde unter anderem getestet, wie schnell Material aus dem neu geschaffenen Materiallager der Schweizer Kernkraftwerke in Reitnau AG an den Katastrophenort gebracht werden kann.

Dabei zeigte sich, dass beispielsweise das Wetter solchen Plänen schnell einen Strich durch die Rechnung machen kann. Anstatt einen Teil mit Helikoptern vom südlichen in den nördlichen Teil des Kantons Aargau fliegen zu können, musste alles auf Lastwagen verladen und rund 55 Kilometer über Strassen transportiert werden.

Wirklichkeitsnahe Übung mit 180 Figuranten

Im Mittelpunkt des zweiten Übungstages stand am Mittwoch der Aufbau und der Betrieb einer Notfallberatungsstelle Radioaktivität in Reinach AG auf dem Programm. Gemäss Vorgaben muss eine solche Stelle innerhalb von 12 Stunden aufgebaut und betriebsbereit sein. In Reinach dauerte dies vom Eingang des Auftrages bis zur Inbetriebnahme nur gerade 9 Stunden.

Diese Beratungsstellen sind ausgelegt, dass sie pro Tag 1000 Personen betreuen, beraten oder verarzten können. Um den Betrieb simulieren zu können, wurden in Reinach 180 Figuranten und Figurantinnen eingesetzt. Bundespräsident Ueli Maurer will der Beratungsstelle am Mittwochnachmittag einen Besuch abstatten.

Lehren aus Fukushima gezogen

Der Atomunfall in Fukushima hatte auch Auswirkungen auf die Schweiz, wie die Verantwortlichen der Übung am Mittwoch in Reinach AG vor den Medien mehrfach betonten. Die für 2011 geplante Gesamtnotfallübung mit dem KKW Beznau wurde vom Bundesrat zwar abgesagt.

Gleichzeitig beauftragte die Landesregierung die Verantwortlichen aber mit einer umfassenden Überprüfung der Notfallmassnahmen. Inzwischen habe man die Arbeiten abgeschlossen und werde dem Bundesrat rund 55 Massnahmen unterbreiten, sagte Willi Scholl, der Direktor des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz.

Ebenfalls in der Pipeline der Verwaltung ist ein Notfallplan für Evakuierungen. Entsprechende Pläne seien den Kantonen inzwischen vorgelegt worden und warteten nun ebenfalls auf eine Begutachtung durch den Bundesrat, sagte Scholl. Die Evakuierungen von Teilen der Bevölkerung im Falle eines Atomunfalles sei inzwischen kein Tabuthema mehr.

(tafi/sda)

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