Erweiterung des Panama-Kanals geplant

Für das Grossprojekt der Kanalbehörde, das auch gigantischen Schiffen die Passage durch das mittelamerikanische Land zwischen Pazifik und Atlantik ermöglichen soll, veranschlagte Torrijos in einer Rede Kosten in Höhe von 5,25 Milliarden Dollar. Experten hatten bisher von acht Milliarden Dollar gesprochen.

Der Plan sieht vor, neue breitere Schleusen zu bauen, durch die ausser den Containerschiffen der neuen Generation auch riesige Tanker und Flugzeugträger passen. Zudem solle eine zweite Fahrspur eingerichtet werden.

Wirtschaftlicher Wettbewerb

Torrijos sagte, Panama müsse sich dem wirtschaftlichen Wettbewerb stellen, andernfalls werde der Kanal zugunsten anderer Routen an Bedeutung verlieren.

Experten zufolge könnte seine maximale Kapazität ohne eine Erweiterung in drei Jahren erreicht sein. Mexiko und Länder in Mittelamerika haben angedeutet, sie könnten einen Konkurrenzkanal graben.

Zur Finanzierung des Projekts ist unter anderem geplant, die Durchfahrtgebühren zu erhöhen. Zudem sollen 2,3 Milliarden Dollar per Kredit vorfinanziert werden.

Volk entscheidet

Laut Torrijos könnte das Bauprojekt innerhalb von sieben bis acht Jahren realisiert werden. Das Parlament muss dem Erweiterungsplan zustimmen, ein Volksentscheid könnte Ende des Jahres stattfinden. Laut Umfragen befürworten die meisten Panamaer das Projekt.

Gegner des Projekts, unter ihnen mehrere Bauernorganisationen, warnen unter anderem vor der Flutung derzeit landwirtschaftlich genutzter Flächen infolge der Erweiterung.

Zurzeit fahren etwa 40 Schiffe pro Tag durch den Kanal. Jährlich durchqueren durchschnittlich bis zu 14 000 Schiffe die Wasserstrasse in Panama, was etwa fünf Prozent des weltweiten Seehandels ausmacht.

(bert/sda)