Erleichterungen für Zusatzeinkommen

Seit dem 1. September 2000 gilt die dreifache Öffnung der Landwirtschaftszone für betriebsnahe Nebengewerbe, für bodenunabhängige Produktion und für Wohnzwecke. Die Erfahrungen zeigen, dass die Auflagen für Nebenerwerbsmöglichkeiten zu einschränkend gefasst sind.

Dies erschwert der Landwirtschaft eine angemessene Reaktion auf den raschen Strukturwandel. Auch auf Druck aus dem Parlament schlägt der Bundesrat deshalb Vereinfachungen und neue Möglichkeiten für die Bauern vor. Der raumplanerische Grundsatz der Trennung von Bau- und Landwirtschaftszone wird nicht tangiert.

Nach geltendem Recht können nur Bauernfamilien, denen das Wasser bereits bis zum Halse steht und die pro Jahr weniger als 70 000 Franken Reineinkommen erzielen, ihrem Hof einen gewerblichen Nebenbetrieb angliedern. Diese Einschränkung soll ersatzlos gestrichen werden.

Angestellte

Bauern, die im Agrotourismus tätig sind und Gästezimmer, Wellness-Angebote (etwa Molken- oder Heubad) oder Gastronomie (zum Beispiel Besenbeizen, Hofschenken oder Buschwirtschaften) offerieren, sollen auch eigens dafür Personal anstellen dürfen. Die Hauptarbeit muss aber bei der Bewirtschafterfamilie bleiben.

Unter bestimmten Voraussetzugen sollen auch Bauten und Anlagen zur Gewinnung von Energie aus der erneuerbaren und klimaneutralen Biomasse auf Landwirtschaftsboden erlaubt werden. Die Biomasse muss aus Quellen stammen, die innerhalb einer Fahrdistanz von 15 Kilometern liegen.

Weiter sollen bestehende Gebäude wie Ställe oder Remisen, die nicht mehr landwirtschaftlich genutzt werden, für hobbymässige Tierhaltung umgebaut werden dürfen. Für das Reiten sollen bescheiden dimensionierte Plätze, beispielsweise Sandvierecke, zugelassen werden können.

(bert/sda)