WHO-Studie: Gesundheit durch Handys nicht gefährdet

Entwarnung für Handy-Nutzer

publiziert: Dienstag, 19. Sep 2006 / 06:35 Uhr

Selbst bei unsachgemässem Gebrauch gefährden Handys nicht die Gesundheit. Auch in der Nähe von Mobilfunkbasisstationen und Antennenmasten ist kein erhöhtes Krankheitsrisiko erkennbar. Das ergab eine internationale Studie, über die die Mainzer Wissenschaftlerin Maria Blettner an der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie in Leipzig berichtete.

Die elektromagnetischen Felder sind am Handy selbst deutlich stärker als an einer Basisstation.
Die elektromagnetischen Felder sind am Handy selbst deutlich stärker als an einer Basisstation.
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Gleichwohl gebe es Menschen, die an scheinbar durch elektromagnetische Felder ausgelösten Beschwerden litten. Die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) initiierte Studie wurde laut Blettner in 13 Ländern nach genau festgelegten Kriterien durchgeführt.

60 Mio. Deutsche nutzen das Handy

In Deutschland nahmen 30’000 Menschen daran teil. «Momentan führen wir noch in 3000 Wohnungen Messungen zur Stärke der elektromagnetischen Felder durch», erklärte die Forscherin. Bereits jetzt lässt sich aber nach ihren Angaben sagen, dass Handynutzer kein erhöhtes Krebsrisiko haben. In Deutschland nutzen derzeit rund 60 Millionen Menschen Mobiltelefone. Die Gespräche laufen über mehr als 51’000 Basisstationen und rund 280’000 Antennen.

Weitere Studie in Arbeit

«Die elektromagnetischen Felder sind übrigens am Handy selbst deutlich stärker als an einer Basisstation», betonte Blettner. Dennoch werde momentan eine weitere Studie ausgewertet, die der Frage nachgehe, ob es in der Nähe solcher Mobilfunkstationen eine Häufung von Leukämieerkrankungen bei Kindern gebe. Erste Ergebnisse sollen noch in diesem Jahr veröffentlicht werden.

Beschwerden werden Elektrosmog zugeschrieben

Auch wenn es derzeit keinen unmittelbar nachgewiesenen Zusammenhang zwischen dem Mobilfunk und Gesundheitsstörungen beim Menschen gebe, klage eine ganze Reihe von Menschen über Beschwerden, die sie dem Elektrosmog zuschrieben, sagte Blettner. So würden körperliche und geistige Erschöpfung auf die Sendemasten der Mobilfunkbetreiber zurückgeführt. «Dabei wissen die meisten Patienten nicht, ob sie in der Nähe einer solchen Anlage wohnen», betonte die Direktorin des Mainzer Universitätsinstituts für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik.

Auffälliges Nord-Süd-Gefälle

Nach wie vor machen sich die Menschen der Studie zufolge Sorgen um die Wirkung des Elektrosmogs. Dabei stellten die Forscher in Deutschland ein Nord-Süd-Gefälle fest: Norddeutsche seien im Hinblick auf elektromagnetische Felder weniger besorgt als Süddeutsche. Auch bei den vermeintlichen Erkrankungen durch Elektrosmog wurde dieser Unterschied festgestellt. Während 13 Prozent der Befragten in Bayern von Beschwerden berichteten, waren es in Mecklenburg-Vorpommern lediglich 6,2 Prozent.

Tipps für den Umgang mit Handys

Um die Restbelastung zu verringern, sollten sich Nutzer an ein paar wenige Hinweise halten. Laut Blettner senden Handys beim Gesprächsaufbau mit stärkerer Leistung. Deshalb werde die Belastung durch elektromagnetische Felder vermindert, wenn man das Gerät erst nach Zustandekommen der Verbindung ans Ohr halte. Auch durch Verwendung eines Headsets werde die Strahlenbelastung geringer. Je besser der Empfang sei, desto geringer sei die Sendeleistung des Geräts. In Gebäuden oder Fahrzeugen sei die Leistung stärker als im Freien. Ebenfalls eine stärkere Sendeleistung sei erforderlich, wenn man selbst spreche. Beim Zuhören regeln Handys die Sendeleistung meist nach unten. Wer in lauter Umgebung telefoniere, sende praktisch durchgängig.

(Forum Mobil/AP)

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