Gerade die besonders armen Staaten müssten über Medikamente gegen
Aids verfügen, ohne dafür «erpresst» zu werden, sagte der
französische Wirtschafts- und Finanzminister Laurent Fabius.
Die Entwicklungsländer fordern schon lange leichteren Zugang zu
lebenswichtigen Medikamenten. Für die oft mit Millionenaufwand neu
entwickelten Arzneien haben die Pharma-Konzerne Patente, die 20
Jahre gültig sind. Dadurch wurde bislang die Fertigung von
günstigeren Kopien, den so genannten Generika, behindert.
Bundesrat Pascal Couchepin vertrat die Ansicht, dass nur der
Patentschutz zu Forschung und Entwicklung neuer Medikamente und
Therapien ermutige.
Der Kompromiss soll in die Abschlusserklärung der Konferenz
aufgenommen werden. Die Welthandelsorganisation tagt noch bis
morgen Dienstag in der Hauptstadt des Emirates Katar.
Am Sonntag hatten alle 142 WTO-Mitgliedstaaten China als 143. Mitglied
aufgenommen. Die Konferenz fand unter strengen
Sicherheitsvorkehrungen statt. Die Globalisierungsgegner, die nicht
nach Doha eingeladen worden waren, organisierten weltweit
Protestkundgebungen. In Genf demonstrierten 5'000 Personen. Dabei
kam es zu Sachbeschädigungen.
(sk/sda)