EDF will Edison übernehmen

Der Vorgang werde insbesondere dank Rückstellungen in Höhe von 1,3 Mrd. Euro (rund 2 Mrd. Franken) weder 2005 noch in den folgenden Jahren negativ zu Buche schlagen, sagte EDF-Präsident Pierre Gadonneix gegenüber der französischen Zeitung Le Monde (Samstagausgabe).

Es werde vielmehr möglich sein, Edison zur Hälfte in den Büchern zu konsolidieren. Das wird für uns ab 2005 Wert kreieren. Der EDF-Verwaltungsrat billigte am Freitagabend die Übernahme von Edison in Partnerschaft mit dem Mailänder kommunalen Versorger AEM.

Italien gibt dem Druck nach

Zuvor hatte die italienische Regierung dem Druck Frankreichs und der EU-Kommission nachgegeben und die Aufhebung der Beschränkung des EDF-Stimmrechts bei Edison auf 2 Prozent eingeleitet.

Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hatte die Stimmrechtsbeschränkung 2001 mit der staatlich geschützten Monopolstellung von EDF in Frankreich begründet. Ein Dekret vom Freitag sieht nun vor, dass es keine Stimmrechtsbeschränkung gibt, wenn der Käufer aus der EU stammt und eine Notierung an der Börse akzeptiert und sein Heimatland für italienische Konzerne offen ist.

Frankreich bringt Kapital an die Börse

Frankreich will noch in diesem Jahr bis zu 30 Prozent des EDF-Kapitals an die Börse bringen. EDF hält direkt 2,4 Prozent der Edison-Aktien sowie 18 Prozent an der Holding Italenergia Bis SpA, die 62 Prozent an Edison hält.

Eine Verkaufsoption der Banken zwingt die Franzosen, Edison ganz zu übernehmen oder dafür Partner zu suchen. Dass AEM sich als Partner anbot, erleichterte Italien die Aufgabe des Widerstands gegen EDF.

(rr/sda)