Die bescheidene Angela Merkel ist keine Maggie Thatcher
Als Angela Merkel am Sonntagabend auf die Bühne stieg, nachdem sie ihrer Partei das beste Wahlergebnis seit Jahrzehnten beschert hatte, wirkte sie wie das genaue Gegenteil eines modernen Politikers.
«Das ist ein super Ergebnis», sagte sie. «Ich denke, wir können alle stolz sein.»
Mit dem «wir» meinte Merkel nicht den Pluralis Maiestatis - ein Fehler, der Margaret Thatcher einmal peinlicherweise unterlief - sondern jene 41,5 Prozent der deutschen Bürger, die die Union wählten.
So viel zu der Behauptung, Bescheidenheit und Macht würden sich gegenseitig ausschliessen.
Seit dem zweiten Weltkrieg gab es nur zwei Bundeskanzler vor ihr, die drei Mal in Folge gewählt wurden. Im Vergleich zu anderen Titanen, die zum dritten Mal im Amt bestätigt wurden, wie zum Beispiel Tony Blair, war ihre Rede eine eher bescheidene Angelegenheit. Bei Merkel gab es kein prahlerisches Imponiergehabe; es gab keine Luftschlösser oder unrealistische Ankündigungen, Himmel und Erde in Bewegung zu setzen, die Wirtschaft zu kurieren und die Kinderarmut zu besiegen.
Stattdessen dankte sie ihrem Ehemann sowie ihren Unterstützern und wies auf die Herausforderung hin, in den nächsten Tagen und Wochen eine Koalition zu bilden.
Merkel wie sie leibt und lebt
Das ist Merkel wie sie leibt und lebt: unaufdringlich, aber zielgerichtet - eine Strategie, die zur Abwechslung richtig erfrischend ist. Schliesslich passiert es nicht oft, dass Wähler die Beständigkeit dem Charisma vorziehen, vor allem in Zeiten wirtschaftlicher Turbulenzen.
Merkels unverwechselbares Vorgehen, sich selbst nicht zu sehr in den Mittelpunkt zu stellen, hat sie zu einer Ikone unserer Zeit werden lassen.
Vergleiche mit der Eisernen Lady Grossbritanniens sind schnell gemacht, wenn eine Frau vom «Time Magazine» mehrmals zu den 100 einflussreichsten Menschen der Welt gekürt wird. Und als Regierungschefin des reichsten Staates Europas verfügt sie natürlich auch über grossen Einfluss auf die Finanzen des Landes.
Doch Merkels Arbeitsweise, ihr «Modus Operandi», ist anders
Es stimmt, sie kümmert sich vielleicht nicht ausreichend; einige behaupten, sie bemühe sich nicht genügend um Konsens und Kompromisse. Und doch hat man den Eindruck, dass sie ihre Entscheidungen aus persönlicher Überzeugung trifft und nicht nur, um ihre Popularität zu steigern.
Als Tochter eines Pfarrers gilt Merkel, die in der DDR aufgewachsen ist, oft als Moralistin in der schäbigen Welt der internationalen Politik und der gigantischen Egos. Vielleicht wirkt sie deshalb so entnervend wie ein vorbildlicher Schüler, der sich immer zum Lernen in eine Ecke verzieht, und alle anderen in Verlegenheit bringt, wenn die Prüfungszeit naht.
Ihr wohlwollendes Auftreten hat ihr im Inland gute Dienste geleistet, wo sie - obwohl kinderlos - für ihr sanftes, fürsorgliches Bild gelobt wird und wo Millionen sie inzwischen sogar als «Mutti» bezeichnen.
Doch die Beziehung zwischen Mutter und Kind kann auch eine Hassliebe sein, was für Angela Merkel wiederum bedeutet, dass sie sich nicht selbstgefällig im Ruhm sonnen kann; stattdessen gilt es, Ziele zu erreichen. Die Beziehungen zwischen Deutschland und seinen Partnern auf dem internationalen Parkett sind ebenfalls oft schwierig.
Und da die Politik eine Welt voller Schall und Rauch, der Spiegel, Illusionen und Trugbilder, von Grösse und Macht ist, wäre es naiv anzunehmen, dass Merkel ihren Amtskollegen darin nachstehe.
Sie hat Fehler begangen und nur sehr widerwillig zugegeben, dass sie falsch lag
Die gute Seite von Merkels subtiler Strategie ist immerhin, dass ihre Fehler schwieriger auszumachen sind, solange die Regierung unter ihrem Radar agiert.
Als gewählte Regierungschefin eines Landes in Europa hat sie ihr Mandat weit über die Landesgrenzen hinaus getragen und den in der Krise steckenden Nachbarn demütigende Bedingungen diktiert. Gleichzeitig ist sie davor zurückgeschreckt, aussenpolitisch heikle Themen anzugehen, wie Mali oder Syrien.
Zwei Amtszeiten mit Merkel haben Deutschland wohl vor den schlimmsten Auswirkungen der Krise in der Eurozone bewahrt. Doch im Land wächst die Kluft zwischen Armen und Reichen weiter, und Merkel wird alle Hände voll zu tun haben, die deutsche Wirtschaft wieder ins Gleichgewicht zu bringen und sich der Problematik der Niedriglöhne anzunehmen. Auch auf die Frage, wie die Fabriken und Firmen in Deutschland künftig ohne billigen Atomstrom am Laufen gehalten werden können, muss Merkel eines Tages antworten.
Merkels zweite Amtszeit führte zwar zu einem starken Deutschland, doch Europa ist gespaltener denn je. In ihrer dritten Amtszeit muss sich die Kanzlerin wohl mehr auf Reformen im Inland konzentrieren und weniger auf das Ausland - vermutlich sehr zur allgemeinen Erleichterung der restlichen europäischen Länder.
Andererseits wird Deutschlands erste Frau an der Spitze wohl weiter so ruhig und unprätentiös regieren. Unabhängig davon, ob man ihre Politik befürwortet oder nicht, bedeutet Merkels Wahlerfolg aus diesem Grund nicht nur einen Sieg für sie selbst ist - sondern auch ein Sieg des Inhalts über den Stil.
Über Nina dos Santos:
Nina Dos Santos moderiert die tägliche Wirtschaftssendung World Business Today auf CNN International. Für den Nachrichtensender hat sie bereits aus Brüssel, Paris und Rom über die EU-Schuldenkrise berichtet und führende Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft interviewt, darunter IWF-Chefin Christine Lagarde, die Premierminister von Schweden, der Tschechischen Republik und Luxemburg sowie José Manuel Barroso, den Präsidenten der EU-Kommission.
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