Neue Studie zur Persönlichkeit von Interim Managern

Die Legende stirbt langsam: Interim Manager outen sich

publiziert: Freitag, 12. Feb 2010 / 11:06 Uhr

Kreuzlingen - Die Gerüchte, die sich um Interim Manager ranken, sind vielfältig. Geht es einer Firma schlecht, kommt eine Mischung aus Cowboy, Feuerwehrmann und James Bond, lädt den Masterplan vom Blackberry und saniert ohne Rücksicht auf Verluste.

Ein Interim Manager ist kein Wunderkind der Industriegesellschaft, sondern ein hoch spezialisierter Lösungsanbieter.
Ein Interim Manager ist kein Wunderkind der Industriegesellschaft, sondern ein hoch spezialisierter Lösungsanbieter.
Dieses Bild vom Interim Manager hat mit der Realität zwischen Vakanzüberbrückung, Change-Management und Strategischen Projekten kaum etwas zu tun. Geändert hat sich jedoch nichts an der Legende. In der jetzt vorgestellten «butterflymanager Interim Manager Studie 2010» beantworten mehr als 200 Interim Manager Fragen zu ihrer Persönlichkeit. Die Ergebnisse zeichnen ein vielschichtiges Bild und erlauben einen Blick in die Praxis.

Eigene Definition

«Das Arbeitsfeld von Interim Managern ist enorm vielfältig», sagt Studienleiter Dr. Harald Schönfeld. Es überrasche, dass beinahe jeder der 255 Studienteilnehmer eine eigene Definition für den Beruf habe. Zentrale Begriffselemente seien aber immer: «auf Zeit», «operativ» sowie «Führungs-/Management-/Leitungsebene». Somit sei die Gesamtgruppe sehr heterogen und bearbeite eine grosse Bandbreite an Marktsegmenten.

Kein Feuer löschender Roboter

Steht sonst meist die Performance der Interim Manager im Fokus des Interesses, fragt die Studie 2010 nach den «weichen» Faktoren: der Persönlichkeit von Interim Managern, ihrem Selbstbild, ihrer Motivation und ihrer Freizeitgestaltung. «Auch ein Interim Manager ist kein Feuer löschender Roboter, wie es das Klischee verheisst, sondern eine Person. Wurden in Führungsetagen lange Zeit die persönlichen Faktoren und daraus resultierenden Soft Skills als unwichtig betrachtet, hat sich dies in den letzten Jahren gewandelt», erklärt Dr. Harald Schönfeld. Unternehmen möchten mehr über ihre Mitarbeiter wissen.

Ein Spezialfall sind dabei besonders Interim Manager, die nur auf Zeit im Unternehmen eingebunden sind, jedoch auf Führungsebene agieren. «Ich übergebe einer fremden Person für eine beschränkte Zeit die Handlungsmacht in einem Teil meines operativen Geschäfts – da stellt sich für manchen Unternehmer die Frage: Was ist das eigentlich für eine Person?», erklärt Moritz Meidert, Co-Autor der Studie. Auf die zentralen Fragen wir nachfolgend eingegangen.

Was motiviert Interim Manager?

Hier war die Aussage eindeutig: Interim Manager sind nicht an «Karriere» oder einer persönlichen Zukunft im Unternehmen interessiert. Interim Managern geht es in der Mehrzahl darum, etwas bewegen zu können und herausfordernde Inhalte lösen zu können. Um ein Folgeprojekt gewinnen zu können, darf der Kunde aber sehr gerne eine gute Referenz abgeben. Sie wenden somit keine Energie für «Politik in eigener Sache» auf und kümmern sich vor allem um die Lösung der ihnen übertragenen Aufgabe. Damit sind sie keine Konkurrenz, sondern eine sinnvolle Ergänzung zu fest angestellten, karriereorientierten Managern.

Wie arbeiten Interim Manager?

Es zeigt sich, dass fast alle Interim Manager methodisch professionell arbeiten und ihre Arbeitsweise situativ anpassen. Interim Manager gehen gerne klar strukturiert und projektorientiert vor. Ihnen ist wichtig, die jeweilige Unternehmenskultur, die Problemstellungen und die Marktsituation zu berücksichtigt. In ihrer Selbsteinschätzung sind Interim Manager überwiegend gute Motivatoren, die einen modernen, kooperativen Führungsstil pflegen. Damit motivieren und führen Interim Manager in der Mehrzahl so, wie es von den meisten Unternehmen erwartet wird.

Was ist mit der bestehenden Unternehmenskultur?

Gerade hier wird der Finger auf so manches Vorurteil gelegt. «Wir waren sehr überrascht darüber, wie feinfühlig Interim Manager damit umgehen», sagt Studienleiter Schönfeld. Die Ergebnisse belegen, dass Interim Manager viel Wert darauf legen, sich unternehmensspezifisch vorzubereiten. Sie wissen, dass «Kulturkompetenz» ein erfolgskritischer Faktor für ihre Arbeit ist. Nur wer sich in der Kultur bewegt, wird akzeptiert und kann Massnahmen operativ mit den Mitarbeitern im Unternehmen um- und durchsetzen.

Ebenfalls interessant ist die Erkenntnis, dass Interim Manager fachlich, körperlich und mental besonders «fit» sind. Warum? Für Interim Manager ist Leistungsfähigkeit und Zielorientierung in jeder Hinsicht wichtig, da dies eine zwingende Voraussetzung für die Generierung von Aufträgen ist. Daher investieren Sie – vermutlich überdurchschnittlich – in sich selbst. Und das alles auf eigene Kosten – und ohne, dass sie in dieser Zeit bezahlt werden.

Hoch qualifizierte Lösungsanbieter

Nach dem «Outing» der Interim Manager steht fest: Den Interim Manager schlechthin sucht man vergebens. Die typische Interim-Manager-Persönlichkeit existiert nicht. Es handelt sich vielmehr um hoch qualifizierte Lösungsanbieter für bestimmte Themenstellungen auf Führungsebene. Gemeinsam ist ihnen, dass sie sich auf Zeit auf die Ausübung von Aufgaben mit operativem Charakter spezialisiert haben. Ihre Dienstleistung bieten sie meist (ggf. über einen Provider) als Unternehmer an, der das Risiko seiner wirtschaftlichen Tätigkeit selbst trägt. Interim Manager sind damit die pragmatische Lösung für zukunftsfähige Führungsorganisationen in einem zunehmend komplexeren und volatilerem Umfeld.

(hs/KMU Magazin)

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