Die Atomwaffenschnüffler der Neuzeit

publiziert: Montag, 20. Dez 2010 / 23:38 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 21. Dez 2010 / 00:03 Uhr

Aus dem Kino weiss man – wer Terroristen und ihre Atomwaffen aufspüren will, muss richtig cool sein. Genauso cool ist auch der Name des venturelab-Startups aus Zürich: Arktis. Ihre Aufgabe: die eindeutige Erkennung von radioaktivem Material. Das Zürcher Jungunternehmen hat eine revolutionäre Technik entwickelt, um Atomwaffen aufzuspüren. Gebaut wird der Detektor im Zürcher Technopark.

Ihre Zukunft ist eher rosarot statt schwarz-weiss: das Team von Arktis Radiation Detectors
Ihre Zukunft ist eher rosarot statt schwarz-weiss: das Team von Arktis Radiation Detectors
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venture-leaders.ch

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Die Technik von Arktis basiert auf Untersuchungen, die am CERN und an der ETH Zürich durchgeführt wurden. Die Gefahrendetektoren sind dabei modular aufgebaut. Ein ziemlich einfacher und daher kostengünstigerer Bestandteil des Gefahren-Scanners ist ein meterlanges Metallrohr. Darin? Reinstes und extrem komprimiertes Helium-4-Gas. Das alles bringt viele Vorteile gegenüber den bisherigen Scannern. Denn diese messen nur Gammastrahlung und liefern dabei keinerlei Informationen über Art und Stärke der Quelle. Das Problem: es wird äusserst schnell ein Alarm ausgelöst wird, zum Beispiel auch bei Katzenstreu, Keramik oder Pfannenschrubbern, da diese leicht radioaktiv sind. Was im ersten Moment nun eher amüsant daher kommt, kostet in der Realität aber sehr viel Zeit und Nerven.

Mit Helium den Terroristen auf die Spur kommen

Ein viel grösseres Problem ist aber, dass hoch angereichertes, spaltbares Uran nicht erkannt wird, weil dieses zu wenig Gammastrahlung aussendet. Was macht nun die Arktis-Röhre anders? Sie kann zusätzlich zur Gammastrahlung sogenannte schnelle Neutronen erkennen, die von allen atomwaffenfähigen Materialien, wie Uran oder Plutonium, ausgestrahlt werden. Dadurch gelingt es, selbst stark abgeschirmtes Plutonium, besser detektieren zu können, als herkömmliche Technologien.

Genaue Gefahren-Detektion endlich möglich

Zudem zählt der Scanner ein Energiespektrum auf, das eine genaue Zuordnung der Strahlung und Rückschlüsse über die Quelle erlaubt. Tappte man bisher eher im Dunkeln was eine exakte Erkennung betrifft, hat man jetzt im übertragenden Sinne ein farbiges Bild zur Verfügung. Und was für Terroristen erschwerend noch hinzukommt: Neutronen kann man fast nicht aufhalten – selbst dicke Wände aus Blei können diese nicht vollständig abschirmen und werden so vom Scanner entdeckt. Die Röhren lassen sich ausserdem zu einer Art Röntgengerät erweitern, das dann auch Sprengstoff aufspüren kann. «Dies könnte auch Anwendung finden bei der Suche nach Erdölvorkommen», sagt die Physikerin Giovanna Davatz, die mit Rico Chandra und Marco Vögeli das Unternehmen «Arktis Radiation Detectors» 2007 gegründet hat. Aber die Röhre kann noch viel mehr: Sie hat das Potential, neben nuklearen, chemischen und biologischen Stoffen, auch Medikamente oder sogar Drogen aufzuspüren.

Von venture leaders profitiert

Mitgründerin Davatz erhielt auf ihrem Werdegang Hilfe von venute leaders, der Elite-Offensive von venturelab. Sie nutzte 2007 die Chance, an dem zehntägigen Business-Development-Programm in Boston teilzunehmen: «venture leaders hat mir enorm viel Input für Arktis gegeben. Es war einmalig, innerhalb von 10 Tagen so viele spannende Projekte kennenzulernen und das eigene Venture zu diskutieren.» Das Intensivtraining umfasste Kontakte mit erfolgreichen US-Startups, amerikanischen Venture Capitalists und Startup-Experten. Integriert war zudem ein viertägiger Entrepreneurship-Kurs am bekannten Babson College, der Know-How auf höchster Ebene bietet. Und auch jetzt steht die USA für das Spin-Off der ETH Zürich wieder hoch in Kurs…

Prekäre Sicherheitslage der Welt schafft Interesse

Arktis hat sich bereits an mehreren Ausschreibungen des amerikanischen Regierung beteiligt und liegt gut im Rennen. Denn selten schafft es eine Firma aus dem Ausland in die zweite Runde, weiss Davatz stolz zu berichten. Das Interesse an höherer Sicherheit ist gross und Lösungen sind gefragt – besonders in Zeiten des drohenden Terrorismus sieht vor allem die USA Handlungsbedarf. Denn die Vereinigten Staaten wollen nicht nur die einheimischen Häfen sichern, sondern auch ihre Zulieferstaaten dazu bringen, Detektoren weltweit einzusetzen. Vier Jahre nach der Gründung will nun Arktis neben den vielen Awards, wie z.B. dem diesjährigen Best Paper Award HST IEEE oder dem ZKB Pionierpreis Technopark, auch auf Geschäftsseite abräumen und ihr Produkt verkaufen. Die Zeichen stehen jedenfalls gut, dass neben radioaktivem Material nun bald auch Kunden aufgespürt werden.

(th/venturelab)

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