Deutsche Lokführer drohen mit Streik im Güterverkehr

Die Gewerkschaft drohte zudem mit Streiks im Nah-, Fern- und Güterverkehr in der kommenden Woche, sollte die Bahn kein neues Lohnangebot vorlegen. Dies kündigte GDL-Chef Manfred Schell in Frankfurt an. Schell schloss auch einen unbefristeten Arbeitskampf nicht aus.

Schell schloss auch einen unbefristeten Arbeitskampf nicht aus. Das sächsische Landesarbeitsgericht hatte am Freitag ein bis dahin geltendes Streikverbot im Fern- und Güterverkehr aufgehoben.

Streiks von bislang 65 Stunden hätten die Bahn offensichtlich in keiner Weise beeinflusst, sagte Schell. Der Konzern habe «kein tragfähiges Angebot» vorgelegt. Streitpunkt ist die GDL-Forderung nach einem eigenständigen Tarifvertrag.

Wirtschaft warnt vor Millionenschäden

Die Wirtschaft warnte vor Millionenschäden als Folge von Streiks. Ein flächendeckender Eisenbahnstreik könne der Wirtschaft pro Arbeitstag einen dreistelligen Millionenschaden bescheren, liess der Bundesverband Güter und Logistik (BGL) verlauten.

Ob auch die Schweizerische Bundesbahn (SBB) von dem Streik im Güterverkehr in Deutschland betroffen sein wird, ist noch nicht klar. «Wir wissen derzeit nicht, wann, wo und in welchem Ausmass gestreikt wird», sagte SBB-Cargo-Sprecher Christoph Rytz auf Anfrage der SDA. Die SBB Cargo fährt in Deutschland mit eigenen Lokführern und eigenen Loks.

Stärker betroffen sein dürfte BLS Cargo, die im Nord-Süd-Güterverkehr mit der DB-Tochter Railion kooperiert. Gegen die Hälfte der Lokführer dieses Unternehmes ist in der GDL organisiert.

(fest/sda)