Delphi einigt sich mit GM und Gewerkschaft

Hierdurch wird die Gefahr eines Streiks bei Delphi stark reduziert. Dieser hätte GM (General Motors) und viele andere Autohersteller stark getroffen. Delphi war aus der Autoteile-Sparte von GM entstanden. Der Autozulieferer ist in grosse Schwierigkeiten geraten und befindet sich derzeit in einem Insolvenzverfahren.

Das erweiterte Pensionierungsabkommen geht über eine am 22. März getroffene Vereinbarung hinaus. Es bietet amerikanischen Delphi- Arbeitern mit mindestens 26 Jahren Betriebszugehörigkeit 140 000 Dollar, falls sie alle Beziehungen zu Delphi und zu GM aufgeben, mit Ausnahme ihrer kumulierten Pensionsansprüche.

UAW gut vertreten

Arbeiter mit weniger als zehn Jahren Betriebszugehörigkeit sollen der Mitteilung von Delphi und der Gewerkschaft zufolge 70 000 Dollar erhalten.

Delphi hat in den USA rund 33 000 Arbeiter, wovon etwa 23 000 von der UAW (United Auto Workers) vertreten werden. Das erweiterte Delphi-Frühpensionierungsprogramm wird von GM mit finanziert. Delphi Corporation verhandelt mit ihren anderen Gewerkschaften über ähnliche Vereinbarungen.

Anhörung verschoben

Ein New Yorker Insolvenzrichter hat angesichts der neuen Vereinbarung eine Anhörung zu einem Antrag von Delphi auf den 11. August verschoben, die bestehenden Gesamtarbeitsverträge aufzuheben und bestimmte Lieferverträge mit GM für ungültig zu erklären.

Damit haben Delphi, die Gewerkschaft und GM mehr Zeit für einvernehmliche Vereinbarungen. Für den Fall einer richterlichen Aufhebung der Vereinbarungen hatte die Gewerkschaft mit einem Streik gedroht.

GM will Stellen streichen

Delphi will in grossem Stil Kosten sparen, um sich im Rahmen des Insolvenzverfahrens zu sanieren. GM will sein angeschlagenes nordamerikanisches Autogeschäft ebenfalls auf Vordermann bringen. Der weltgrösste Autokonzern will seinerseits bis 2008 rund 30 000 nordamerikanische Stellen streichen und ein Dutzend Fabriken schliessen.

(ht/sda)