Dätwyler streicht in Altdorf 30 Stellen

Dätwyler begründet die Massnahmen mit dem hohen Konkurrenz- und Margendruck, dem der Bereich Kabel und Systeme ausgesetzt sei. Dieser werde 2004 zum dritten Mal in Folge einen substantiellen operativen Betriebsverlust ausweisen, teilte das Unternehmen mit. Der Umsatz sein in drei Jahren um 30 Prozent geschrumpft.

Dätwyler rechnet nicht damit, dass bald eine nachhaltige Erholung einsetzt. Es gebe noch immer Überkapazitäten, und in den Hauptmärkten Deutschland und Schweiz fehlten die Wachstumsimpulse. Dazu komme ein hoher Fixkostenblock.

Anpassungen bei der strategischen Ausrichtung

Als Gegenmassnahme kündigte Dätwyler am Mittwoch Anpassungen bei der strategischen Ausrichtung an. Bis die Neupositionierung greife, seien weitere produktivitätssteigernde und kostensenkende Massnahmen nötig, heisst es in der Mitteilung.

So werden gewisse Abteilungen innerhalb des Bereichs Kabel und Systeme verkleinert oder zusammengelegt. In den nächsten sechs Monaten werden als Folge davon 45 von 720 Stellen gestrichen.

Im Hauptsitz in Altdorf fallen 30 Stellen weg. Per Ende Oktober spricht Dätwyler zehn Kündigungen aus. Zehn befristete Stellen werden nicht mehr erneuert. Der Rest wird durch natürliche Abgänge abgebaut. Auf diesem Weg wurden im laufenden Jahr bereits weitere 20 Stellen gestrichen. Es besteht ein Sozialplan.

Erhöhte Normarbeitszeit

Zudem erhöht Dätwyler vorübergehend in den Bereichen Kabel und Systeme sowie Gummi und Kunststoffe auf Anfang 2005 die Normarbeitszeit um zwei Stunden pro Woche bei gleichbleibendem Lohn. Der Gesamtarbeitsvertrag lässt dies als befristete Massnahme zu.

Die Gewerkschaft Syna wirft der Konzernspitze vor, sie habe kein klares Zukunftskonzept. Zurzeit werde mehr demotiviert als motiviert, schreibt die Gewerkschaft in einer Mitteilung.

(bert/sda)