Die Qualität werde jedoch nicht einem Schnellschuss-Journalismus
geopfert, versicherte Arthur Godel, Vorsitzender der
Programmleitung. In den Nachrichten angerissene Themen sollen
jeweils in der darauf folgenden Programmstunde vertieft und durch
weitere Facetten ergänzt werden.
Konsolidierte Marktanteile
Der neue Radiodirektor Walter Rüegg zog eine positive Bilanz
seiner «ersten 100 Tage» im Amt. Nach einem unbefriedigenden Start
im letzten Jahr seien die Hörerzahlen im letzten Quartal 1999
wieder angestiegen. «Ich hoffe, der Abwärtstrend ist gebrochen»,
sagte Rüegg. Die neusten Zahlen deuteten auf eine Konsolidierung
hin.
Der Marktanteil von DRS1 sank 1999 gegenüber dem Vorjahr von 33
auf 32 Prozent, im letzten Quartal 1999 wurden jedoch wieder 33
Prozent erreicht. Bei DRS3 sank der Marktanteil von 9 auf 8 Prozent
und erreichte im vierten Quartal 1999 10 Prozent.
DRS2 habe zwar mit gleichbleibend 2 Prozent einen kleinen
Marktanteil, stehe aber mit ihren 124 000 täglichen Hörerinnen und
Hörern im internationalen Vergleich mit ähnlichen Sendern gut da,
sagte Rüegg.
«Virus» sendet nachmittags auf «Radio X»-UKW-Frequenz
Der Jugendsender «Virus» ist gemäss dem Radiodirektor erfreulich
gut gestartet. Er sei beim jugendlichen Publikum gut angekommen.
Zwei Monate nach dem Start werde er - gemäss einer telefonischen
Umfrage - bereits von 170 000 Personen täglich gehört.
Bisher wird «Virus» ausschliesslich über Kabel, Internet und DAB
(digital) verbreitet, eine eigene UKW-Frequenz hat er nicht. Ab 1.
März ist der Sender jeden Nachmittag während drei Stunden in der
Region Basel auch über UKW empfangen werden können: Das Jugendradio
wird von 14 bis 17 Uhr auf der Frequenz des Lokalsenders «Radio X»
verbreitet. SR DRS hat dazu mit «Radio X» einen Promotionsvertrag
abgeschlossen und beteiligt sich mit 20 Prozent an der Radio X AG.
Mehr Geld, höhere Produktivität
SR DRS hat laut Rüegg im vergangenen Jahr das Budget von 137
Millionen Franken eingehalten. Im laufenden Jahr stünden zwei
Prozent (2,7 Millionen Franken) mehr zur Verfügung. Der
Personalbestand soll um 20 auf 638 Vollzeitstellen erhöht werden.
Die Produktivität - gemessen in Sendestunden - werde um über 10
Prozent gesteigert.
Die regionale Berichterstattung soll gemäss Colette Gradwohl,
Leiterin der Abteilung Information, weiter ausgebaut werden. Die
bisherigen Bemühungen in dieser Richtung - wie die zusätzlichen
Regionaljournal-Einschaltungen um 9.30, 10.30, 11.30 und 16.30 Uhr
als Ergänzung der bisher vier täglichen Sendungen seien vom
Publikum «sehr positiv» aufgenommen worden.
(sda)
DRS-Direktor Walter Rüegg will mehr Aktualität für den Landessender. 
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