Clariant schliesst Reinach - 100 Stellen abgebaut

Vom neuerlichen konzernweiten Stellenabbau sind nebst dem Standort Reinach auch Fabriken in den USA, Kanada und der Türkei betroffen. Sie werden alle geschlossen. In Frankreich will Clariant den Länderhauptsitz verlagern. Im ganzen Konzern werden nochmals bis zu 100 Stellen abgebaut, wie Clariant am Freitag mitteilte.

Verlegung nach Singapur

Der Standort Reinach wird geschlossen, weil Clariant den Hauptsitz des Geschäftsteils Textilchemikalien vom Baselbiet nach Singapur verlegt. Das liege näher bei den Kunden aus der Textilindustrie, heisst es zur Begründung.

Mit der Schliessung in Reinach wechselt ein Entwicklungslabor für Technische Textilien und Veredelung nach Muttenz BL, ebenso der Hauptsitz des Geschäftsteils Papierspezialitäten.

Weitere Stellen

Wegen der Verlegung bietet Clariant Mitarbeitern in Forschung und Entwicklung eine Stelle am zentralen Forschungsstandort Frankfurt an. Insgesamt erhalten 60 Personen ein solches Stellenangebot in Deutschland oder Singapur.

Ebenfalls wegen der Kundennähe hatte sich das Unternehmen erst im Februar entschieden, die Produktion von Textil-Farbstoffen und -Chemikalien von Muttenz nach Asien und Spanien zu verschieben. Allein damit werden im Baselbiet in den nächsten Jahren 400 Stellen verloren gehen.

Massiver Umbau entschieden

Die nun angekündigten Massnahmen sind der letzte Teil des Restrukturierungsprogramms, dem nach zwei Jahren bis Ende 2010 rund 3300 Stellen bei Clariant zum Opfer fallen.

Rund 500 Stellen werden bis 2013 aus der Schweiz verschwinden. Die verbleibenden rund 900 Stellen werden unter anderem in der Anwendungsentwicklung und im Management angesiedelt sein. Die Produktion wird praktisch aufgegeben. Clariant wird in der Schweiz nur noch in Pratteln (Konzernzentrale) und Muttenz tätig sein.

(ade/sda)