Expressmarkt in China mit ungebrochenem Wachstumspotenzial

Chinas Wachstum verlangt neue Strategien

publiziert: Freitag, 11. Mai 2007 / 08:25 Uhr

Das gewaltige Wachstum der chinesischen Wirtschaft führt zu einem sprunghaften Anstieg der Nachfrage von Kurier-, Express- und Paketdiensten. Das Volumen zeitsensitiver Fracht im Reich der Mitte steigt um durchschnittlich 28 Prozent pro Jahr. Doch es braucht neue Strategien.

Der Expressmarkt China bommt: Allein FedEx investiert 150 Mio. USD in ein neues Terminal im Guangzhou-Baiyun-Flughafen.
Der Expressmarkt China bommt: Allein FedEx investiert 150 Mio. USD in ein neues Terminal im Guangzhou-Baiyun-Flughafen.
Im Vergleich dazu fällt das globale Wachstum mit 10 bis 15 Prozent fast schon bescheiden aus. Laut einer Studie der internationalen Strategie- und Technologieberatung Booz Allen Hamilton überschreitet der chinesische Expressmarkt bereits in diesem Jahr die Marke von 5,8 Mrd. US-Dollar. Dies entspricht knapp 3 Prozent des weltweiten Anteils. Für die nächsten zehn Jahre sagen die Experten von Booz Allen eine Vervierfachung des Weltmarktanteils voraus.

Internationale Öffnung

Dabei zeichnet sich ein weiterer umfassender Wandel ab. 1995 besass der chinesische Staatskonzern (EMS) noch das Monopol über den internationalen Transportmarkt. Innerhalb von zehn Jahren haben die grossen Vier der Branche (DHL, TNT, UPS und FedEx) bereits drei Viertel des Import-Export-Volumens unter sich aufgeteilt – Tendenz steigend. Zuerst wurde von China vor allem als Produktionsstandort gesprochen. Mittlerweile ist das bevölkerungsreichste Land der Erde auch auf dem Vormarsch bei Forschung und Entwicklung höherwertiger und damit zeitsensitiver Produkte. Diese benötigen sichere und qualitativ aufwändige Transportsysteme.

EMS immer noch Marktführer

Im inländischen Expressmarkt ist EMS trotz vieler neuer internationaler und einheimischer Konkurrenten mit 40 Prozent noch immer eindeutig Marktführer. «Die grossen Vier haben sehr erfolgreich den internationalen Expressmarkt in China für sich erschlossen. Nun geht es darum, auf dem inländischen Markt weiter zu wachsen. Dieser Bereich hat schliesslich einen Anteil von 70 Prozent am Gesamt-Expressmarkt», erklärt Alexander Niehues, Verfasser der Studie und Geschäftsführer bei Booz Allen Hamilton.

Grosse Herausforderungen

Der inländische Markt ist mittlerweile stark fragmentiert. Neben EMS gibt es heute noch eine Vielzahl von vornehmlich regionalen Expressdienstleistern. Keines dieser Unternehmen hat einen Marktanteil von mehr als fünf Prozent. Dadurch ist eine klassische Wachstumsstrategie über Akquisitionen sehr schwierig. Ausserdem erschweren gesetzliche Regelungen wie etwa das Monopol auf private Briefe eine Marktausdehnung der internationalen Akteure. Zusätzlich gibt es Bestrebungen des ehemals staatlichen Konzerns, durch weitere gesetzliche Vorschriften den inländischen Markt abzuschotten. Die Vielzahl von behördlichen Massnahmen und Lizenzbedingungen sowie fehlende Sicherheitsstandards sind laut der Studie bereits jetzt eine grosse Herausforderung für ausländische Expressdienstleister.

Um erfolgreich auf dem chinesischen Markt zu sein, sind internationale Unternehmen auf enge Kooperationen mit Logistikern an Ort angewiesen. Schwierig gestaltet es sich darüber hinaus, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Im Idealfall sollten potenzielle Partner nicht nur über entsprechende Netzwerke, sondern auch über genügend ausgebildetes Personal verfügen, um den Qualitätsstandards internationaler Unternehmen gerecht zu werden.

Grosses Wachstumspotenzial

Doch gegenüber den Wachstumsphantasien scheinen diese Hindernisse zu verblassen: Derzeit beschränkt sich der Expressmarkt im wesentlichen auf drei Küstenregionen: BoHai Bay, Yangtze Delta und das Pearl River Delta. Hier lebt ein Drittel der chinesischen Bevölkerung, aber es fallen 84 Prozent des internationalen Transportvolumens an. Die Studie von Booz Allen Hamilton geht davon aus, dass nach und nach weitere Regionen logistisch zu erschliessen sind – sowohl für das nationale als auch für das internationale Expressgeschäft. Gleichzeitig ist es immer entscheidender, auch die Qualität zu erhöhen. «Waren aus China sind längst Teil der weltweiten Just-in-Time Produktion. Das heisst, sie müssen sicher und zu der exakt richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Doch dies ist derzeit in vielen Regionen Chinas nur sehr schwer zu gewährleisten», sagt Niehues. Deshalb stehen die Expressdienstleister neben dem Ausbau ihrer Kapazitäten und der Erschliessung weiterer Regionen auch vor der Aufgabe, die Transportgeschwindigkeit und -sicherheit zu erhöhen.

Aggressive Investitionen

Der Wettbewerb um den boomenden Expressmarkt Chinas wird sich weiter verschärfen. Alle Akteure investieren nachhaltig in Infrastruktur und tragen dabei gleichzeitig zur weiteren Entwicklung des Landes bei. Beispiele wie die 150 Mio. USD, die FedEx in ein neues Terminal im Guangzhou Baiyun Flughafen investiert oder die zwanzig neuen Bürogebäude, die UPS in chinesischen Grossstädten eröffnen möchte, belegen dies eindrucksvoll.

(ks)

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