Campione d'Italia: Kasino baut hundert Stellen ab

Der Personalbestand soll zum einen mittels vorzeitigen Pensionierungen reduziert werden. Zum anderen werden rund vierzig auslaufende Verträge nicht mehr erneuert, berichteten italienische Medien.

Die Gewerkschaften kritisierten diese Massnahmen heftig. Schuld an den wirtschaftlichen Problemen seien nicht die Angestellten, sondern das waghalsige Management der vergangenen Jahre, heisst es in einer Stellungnahme der Gewerkschaftsvereinigung von Campione.

Die Spielbank von Campione hat im vergangenen Jahr ein Defizit von rund einer Million Euro erwirtschaftet. Dies, obwohl die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr um 6,7 Prozent auf 121 Mio. Euro gesteigert werden konnten. Auch bei der Anzahl Besucher gab es ein Plus von 4,7 Prozent.

Neuer Präsident gesucht

Wie es in der Enklave weitergeht, ist noch nicht klar. Vorab muss ein neuer Präsident gesucht werden. Denn der bisherige Amtsinhaber, Mario Resca, hat diese Woche seine Demission bekannt gegeben. Der 62-Jährige ist von der italienischen Regierung mit der Aufsicht über die Museen des Landes beauftragt worden.

Er übergebe ein Unternehmen, das sich in einem mässigen Zustand befinde, sagte Resca gegenüber italienischen Medien. Als positiv hob er den Umstand hervor, dass während seiner zweijährigen Amtszeit die Abwesenheitsquote von 25 auf 5 Prozent gesunken sei.

Die 1917 eröffnete Spielbank im 2200-Einwohner-Dorf Campione gilt als die grösste Europas. Den im Mai 2007 eingeweihten Neubau gestaltete der Tessiner Stararchitekt Mario Botta.

(smw/sda)