Börse: Schwäche bei den Technologiewerten

«Alles schaut auf Amerika. Die Nasdaq ist momentan der entscheidende Punkte», sagte ein Händler. Die Finanzwerte, allen voran CS Group litten unter Gerüchten, eine US-Investmentbank habe bei Junk-Bond-Geschäften schwere Verluste erlitten.

Dies liesse Berfürchtungen bezüglich der im Sommer von CS übernommenen US-Investmentbank Donaldson, Lufkin & Jenrette (DLJ) aufkommen, hiess es. DLJ sei auch in diesem Bereich tätig.

Der Standardwerteindex SMI schloss um 163,9 Punkten oder 2,07 Prozent tiefer mit 7756,3 Punkten. Der breite SPI fiel 108,33 Punkte oder 1,95 Prozent auf 5441,50 Zähler. Der Swiss New Market Index gab 44,1 Punkte oder 2,52 Prozent auf 1706,4 Zähler nach.

Insgesamt gebe das Umfeld derzeit wenig Anlass zu Optimismus, hiess es. Die Finanzmärkte litten unter wieder aufkommenden Zins- und Inflationsängsten. «Es ist eine heikle, brisante Situation. Die Investoren trauen sich momentan einfach nicht», sagte ein Händler. Für eine nachhaltige Aufwärtsbewegung bedürfe es positiver Zeichen von der Wall Street.

CS Group brachen 26,50 Fr. oder knapp acht Prozent auf 307,00 Fr. ein. Der Finanzkonzern hat das Übernahmeoffert für DLJ ein weiteres mal bis 2. November 2000 verlängert. CS hält den Angaben zufolge 31 Prozent der ausstehenden DLJ-Aktien und 86 Prozent der nicht von DLJ-Grossaktionär AXA gehalteten Anteile.

Schwach zeigten sich im Sog von CS auch UBS, die 10,75 Fr. oder 4,46 Proyent auf 8255 Fr. fielen. Auch Bank Bär und Sarasin ermässigten sich. Die Versicherungen zeigten sich ebenfalls mehrheitlich schwächer. Zurich Allied büssten 3,13 Prozent auf 773 Fr. ein, Andere Versicherer hingegen fanden sich auf der Gewinnerseite, etwa Swiss Re, Rentenastalt und Baloise.

Stütze boten dem Markt von den Standardwerten auch Nestlé mit einem Anstieg von 15 Fr. auf 3780 Fr. und Ems Chemie, die 125 Fr. auf 7175 Fr. stiegen. Andere defensive Werte wie Novartis oder Roche zeigten sich mit Abschlaegen unter einem Prozent moderat schwächer. Deutlich unter Wasser waren Saurer, die am Morgen die Zahlen für die ersten acht Monate deutlich unter den Analystenerwartungen veröffentlichten. Saurer brachen 8,42 Prozent auf 870 Fr. ein.

Ohne wesentlichen Einfluss blieb die Ankündigung von Swatch, das Unternehmen habe die deutschen Glashütter Uhrenbetriebe gekauft. Der Übernahmepreis, zu dem Swatch keine Angaben machte, wurde von Analysten auf das Zweifache des Umsatzes von rund 30 Millionen Fr. geschätzt. Swatch-Inhaber verloren 15 Fr. auf 2485 Fr. und Swatch- Namen schlossen unverändert mit 508 Franken. Unter Druck blieben die Technologiewerte. Die seit Anfang Oktober neu in den SMI aufgenommenen Kudelski gaben 9,75 Prozent auf 2360 Fr. nach und Unaxis 4,85 Prozent auf 451,00 Franken.

(sda)