Bestreikte Swissmetal kauft deutschen Konkurrenten

Busch-Jaeger hat eine vergleichbare Produktepalette wie das Werk in Reconvilier BE. «Aufgrund des rechtswidrigen Streiks sowie der unrechtmässigen Besetzung des Geländes wurden die bereits zuvor geplanten Gespräche mit Busch-Jaeger in den letzten Tagen intensiviert», schreibt Swissmetal in einer Mitteilung.

Konkrete Verhandlungen habe man nach Ausbruch des Streiks in Reconvilier aufgenommen. Angaben zum Kaufpreis werden nicht gemacht. Trotz dieser Akquisition halte die Swissmetal-Leitung am Produktionsstandort Reconvilier als Kompetenz- und Distributionszentrum fest, heisst es weiter.

Kooperation geplatzt

Eine erste Zusammenarbeit mit Busch-Jaeger, die von 1990 bis 2002 andauerte, scheiterte aufgrund einer misslungenen Integrationspolitik, wie es weiter heisst. Die Swissmetal-Tochter Busch-Jaeger hatte 2002 mit 270 Mitarbeitern Konkurs anmelden müssen.

Seit dem Neustart im Jahr 2003 erzielt der Standort Lüdenscheid deutliche Marktanteile und mausert sich zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten. Dies vor allem dank hochmodernen, damals noch durch die Swissmetal finanzierten Investitionen in neue Anlagen.

Gleiche Vetriebskanäle

Mittlerweile habe der Verwaltungsrat erkannt, dass es ein Fehler war, seinerzeit den Standort Lüdenscheid als nicht wettbewerbsfähig einzustufen. Mit dem Kauf der heutigen Busch-Jaeger werde das nunmehr korrigiert.

Die Produktionspaletten der beiden Unternehmen würden sich ohne Einschränkungen über die gleichen Vertriebskanäle vertreiben lassen, heisst es weiter. Swissmetal beabsichtigt, Busch-Jaeger als festen Bestandteil seiner Gruppenstrategie und des industriellen Konzeptes 2006 bis 2010 zu integrieren.

Kupferlegierungen

Mit dem Kauf der Busch-Jaeger stärke die Gruppe ihre Marktposition in der Elektronik-, Schreibwaren- und Decolletage-Branche. Busch- Jaeger erzielt pro Jahr einen Umsatz von 60 Mio. Euro und produziert mit 170 Mitarbeitern jährlich rund 20 000 Tonnen kupferbasierte Legierungen.

(ht/sda)