Leitzins verharrt auf Rekordtief

Bernanke hält lockere Geldpolitik weiter für notwendig

publiziert: Mittwoch, 17. Jul 2013 / 16:16 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 17. Jul 2013 / 18:58 Uhr
Ben Bernanke sieht keine Änderung der Geldpolitik vor.
Ben Bernanke sieht keine Änderung der Geldpolitik vor.

Washington - Der Chef der amerikanischen Zentralbank, Ben Bernanke, will auf absehbare Zeit an der ultralockeren Geldpolitik festhalten. Er vermeidet aber auch nach seinem jüngsten Hin und Her eine Festlegung auf den künftigen geldpolitischen Kurs der Federal Reserve.

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Derzeit erwirbt die US-Zentralbank jeden Monat Hypothekenpapiere und Staatsanleihen für 85 Mrd. Dollar, um die Zinsen zu drücken. Vergangenen Monat hatte Bernanke in Aussicht gestellt, dass die Anleihenkäufe bei einer Verbesserung der Lage auf dem Arbeitsmarkt noch in diesem Jahr heruntergefahren und bis Mitte 2014 ganz beendet werden könnten.

Beranke hatte die Aussage dann relativiert. Das hatte an den Finanzmärkten für Verunsicherung und starke Schwankungen gesorgt.

Am Mittwoch, als er vor dem amerikanischen Repräsentantenhaus Rede und Antwort stand und die Geldpolitik erläuterte, betonte er noch einmal, dass ein Ende der Anleihenkäufe keineswegs entscheiden sei. Ob ein solcher Schritt langsamer oder schneller komme, hänge vom konjunturellen Umfeld der nächsten Monate ab.

Auch Erhöhung der Käufe möglich

«Unsere Anleihenkäufe hängen von den wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklungen ab.» Die Arbeitslosigkeit sei noch immer hoch, während die Inflationsrate weiter auf niedrigem Niveau liege. Als Risiko für die Konjunktur sieht Bernanke demnach vor allem die im März eingeleiteten tiefen Einschnitte bei den US-Staatsausgaben.

Sollte der Arbeitsmarkt sich nicht so bessern wie erhofft, könnten die Notenpressen «länger» mit dem aktuellen Tempo rotieren. Falls nötig man darauf auch darauf vorbereitet alle Instrumente - inklusive einer Erhöhung des Umfangs der Anleihekäufe für eine bestimmte Zeit - einzusetzen, um eine Rückkehr zur Vollbeschäftigung bei gleichzeitiger Preisstabilität zu fördern.

Rekordtiefe Zinsen

Mit ihrer Politik des günstigen Geldes versucht die US-Notenbank seit Ende 2008, gegen die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise anzukämpfen. Der Leitzins verharrt auf dem Rekordtief von null bis 0,25 Prozent.

Solange die Arbeitslosigkeit in den USA über 6,5 Prozent liegt, will die Fed an diesem Satz nicht rütteln. Im Juni betrug die Arbeitslosenquote 7,6 Prozent.

Während die New Yorker Wall Street noch geschlossen war, als Bernankes Bemerkungen bekanntwurden, sorgten seine Äusserungen am europäischen Aktienmarkt für steigende Kurse. Der SMI in Zürich und der Dax in Frankfurt zogen leicht an. Als der Handel in New York losging, gaben Bernankes Worte den Kursen ebenfalls Auftrieb.

Bernanke fehlt Bestätigung

»Bei den Anlegern scheint sich der Eindruck zu verfestigen, dass es noch eine Weile dauert, bis das Anleihen-Ankaufprogramm zurückgefahren wird«, zitierte die Nachrichtenagentur Reuters einen Analysten.

Bernanke brauche offenbar noch eine deutlichere Bestätigung dafür, dass sich die US-Wirtschaft nachhaltig erholt, bevor er den Fuss langsam vom geldpolitischen Gaspedal nehmen wolle.

(bg/sda)

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