Widerstand des Verbands

Bankiers gegen zu starke Regulierung der Banken

publiziert: Dienstag, 16. Sep 2014 / 12:40 Uhr
Bei den Bankiers macht sich Widerstand breit.
Bei den Bankiers macht sich Widerstand breit.

Zürich - Die Schweizer Bankiers wollen verhindern, dass das Bankwesen in der Schweiz zu stark reguliert wird. Die Banken seien bereit, bestimmte internationale Regeln zu übernehmen, nicht jedoch darüber hinaus gehende Bestimmungen, hiess es am Dienstag am Bankiertag in Zürich.

5 Meldungen im Zusammenhang
«Ja zu Äquivalenz - nein zu einem systematischen Swiss Finish», fasste Patrick Odier, Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung, die Haltung der Schweizer Banken zu den laufenden Gesetzesprojekten des Bundes zusammen, welche die Finanzindustrie betreffen.

Der Widerstand des Verbands richtet sich vor allem gegen gewisse Bestimmungen, die mit dem Finanzdienstleistungsgesetz (Fidleg) und dem Finanzinstitutsgesetz (Finig) neu eingeführt werden sollen. Beide Gesetze sind zurzeit in der Vernehmlassung. Zudem will sich die Bankiervereinigung gegen eine zu enge Auslegung der Masseneinwanderungsinitiative wehren.

Bei den Gesetzesvorlagen Fidleg und Finig unterstütze der Verband zwar das Ziel, den Anlegerschutz zu verbessern und einheitliche Wettbewerbsbedingungen für alle Finanzdienstleister zu schaffen, sagte Odier. «Jedoch ist es zwingend notwendig, eine Anzahl Massnahmen zu korrigieren, die die Wettbewerbsfähigkeit abträglich sind.»

Gegen Verbandsklage und Prozesskostenfonds

So wehrt sich der Verband beim Fidleg unter anderem gegen die Einführung der Verbandsklage , die so genannte Beweislastumkehr und die Schaffung eines Prozesskostenfonds. Der Fonds würde Kosten übernehmen, wenn ein vor Gericht unterlegener Kunde seinen Fall an die nächst höhere Instanz weiterzieht. Mit der Umkehr der Beweislast, müssten Kunden nicht mehr eine Falschberatung durch die Bank beweisen, sondern die Bank die korrekte Beratung.

Diese vorgesehenen Gesetzesbestimmungen benachteiligten die Banken, so der Verband. Wolle der Gesetzgeber daran festhalten, müssten diese Bestimmungen für alle Branchen gelten.

Beim Finig kritisiert die Bankiervereinigung das Ausmass der Gesetzesanpassungen und deren Ausrichtung. So sei es nicht nötig, die ganze Gesetzesarchitektur des Finanzsektors anzupassen, um die internationalen Standards zu erfüllen. Die Unterstellung der unabhängigen Vermögensverwaltern unter die Aufsicht der Eidg. Finanzmarktaufsicht (Finma) könne auch über die Einführung eines einfachen Gesetzes erreicht werden.

Ebenfalls zeigt sich der Verband erstaunt, dass die Weissgeldstrategie des Bundes im neuen Gesetz festgeschrieben werden soll. Diese Strategie habe der Verband bereits 2013 deutlich abgelehnt, weil sie keinem internationalen Standard entspreche und darum den Schweizer Finanzplatz benachteilige.

Gegen Kontingente für Grenzgänger

Die Bankiervereinigung will sich auch dafür einsetzen, dass durch die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative die Wettbewerbsfähigkeit der Banken eingeschränkt wird. Der Bundesrat solle bei der Umsetzung die bestehenden Spielräume nutzen und zum Beispiel die Zahl der Grenzgänger und Kurzaufenthalter nicht kontingentieren.

Einen beherzten Einsatz für den Finanzplatz erwarten die Banken vom Bundesrat auch beim Marktzugang in die EU. Die Bankiervereinigung sieht zwar ein, dass das angestrebte Dienstleistungsabkommen mit der EU kurzfristig nicht zustande kommen wird. In einer ersten Phase sei es darum notwendig, dass der Bundesrat bilaterale Abkommen anstrebe, sagte Odier. Konkret nannte der Präsident Abkommen mit Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien.

Der Bundesrat hat das Finanzdienstleistungsgesetz (Fidleg) und das Finanzinstitutsgesetz (Finig) Ende Juni in die Vernehmlassung geschickt. Das Fidleg soll den Schutz der Anleger und Bankkunden verstärken, das Finig die Aufsicht vereinheitlichen und sie auf Finanzverwalter ausdehnen. Die Bankiervereinigung hat ihre Vernehmlassungsantwort zu beiden Vorlagen noch nicht eingereicht.

(bg/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese wirtschaft.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Im Jahr 2013 beschäftigten Banken, Versicherungen und sonstige Finanzdienstleister 246'000 Personen.
Basel - Trotz des internationalen Drucks hat der Finanzsektor seine Bedeutung für die Wertschöpfung der Schweiz gehalten. Der Anteil an der Erwerbstätigkeit ist nach Stellenstreichungen aber ... mehr lesen
Bern - Beim Kauf von Finanzprodukten sollen Kunden besser geschützt werden. ... mehr lesen
Viele verloren ihr Vermögen, weil sie es in Finanzprodukte angelegt hatten, deren Risiken sie nicht kannten. (Symbolbild)
Strassburg - Die Steuerzahler in der ... mehr lesen
Die Banken müssen 55 Milliarden Euro in einen Abwicklungsfonds überweisen.
Fracht auf dem Flughafen.
Fracht auf dem Flughafen.
Import Produzenten- und Importpreisindex im Januar 2024  15.02.2024 - Der Gesamtindex der Produzenten- und Importpreise ist im Januar 2024 im Vergleich zum Vormonat um 0,5% gesunken und lag bei 106,7 Punkten (Dezember 2020 = 100). Besonders niedrige Preise wurden für Erdöl, Erdgas, Mineralölprodukte sowie Datenverarbeitungsgeräte, elektronische und optische Erzeugnisse verzeichnet. mehr lesen  
Publinews Die Paysafecard ist ein elektronisches Zahlungsmittel, das auf dem Prepaid-Prinzip basiert. Es ermöglicht Nutzern, online sicher und anonym ... mehr lesen  
Die Paysafecard bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die sie zu einer beliebten Wahl für Online-Zahlungen machen.
Kryptowährungen sind im Grunde genommen digitales Geld.
Publinews Stellen Sie sich eine Währung vor, die keine Banken, keine Papiergeldscheine und Münzen benötigt. Genau das ist die Realität, in ... mehr lesen  
Buchhaltung Das Staatssekretariat für internationale Finanzfragen (SIF) hat ihren Jahresabschlussbericht für das ... mehr lesen  
Bernerhof, Sitz des Staatssekretariat für internationale Finanzfragen SIF.
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.wirtschaft.ch/ajax/top5.aspx?ID=1&col=COL_2_1
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    grüezi Wie lasterhaft Mitleid mitunter sein kann, beweisen Sie doch gerade ... Mo, 26.12.16 20:05
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Vom Tode träumt ein negrophiles Schäfchen doch ständig. Wenn tausende Frauen in England ... Mi, 28.09.16 11:58
  • HentaiKamen aus Volketswil 1
    Kommt wieder Aber leider eine RIESEN Verlust für Leser wie mich die nicht mit dem ... Sa, 13.08.16 01:13
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    sogar nach dem Tode hat die Kassandra noch die grösste Schnauze... jaja, diese ... Fr, 12.08.16 16:30
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Wow, wie hat sich die gute Kubra gemausert! Ich danke auch Ihnen ganz persönlich für die vielen harten und ... Mi, 20.07.16 20:25
  • Pacino aus Brittnau 731
    Übrigens, wusstet ihr schon . . . . . . dass die Foren von AZ (Wanner), 20min. und Schweizer Fernsehen ... Mi, 29.06.16 15:20
  • PMPMPM aus Wilen SZ 235
    Und jetzt? Ist noch online...? Liebes news-Team, schade ist die Situation so, dass etwas aufhören ... Di, 28.06.16 22:43
  • kubra aus Berlin 3232
    Danke für die gelebte Pressefreiheit. Damit mein ich durchaus auch den ... Di, 28.06.16 16:09
Viele Start-ups in der Schweiz haben sich dem Umweltschutz verschrieben.
Green Investment Start-ups für die Nachhaltigkeit aus der Schweiz Kaum ein anderes Land in Europa ist beim ...
Der Erfolg einer Boutique steht und fällt mit der Leidenschaft und dem Engagement des Gründers.
Startup News Von der Idee zum Geschäft: Gründung und Eröffnung einer Boutique Der Traum von der eigenen Boutique - für viele Modefans und Geschäftsenthusiasten eine reizvolle Vorstellung. Doch hinter dem glamourösen ...
Jedes dritte KMU in Deutschland hat 2011-2013 Energie eingespart.
KMU-Magazin Research Energiewende ist im Mittelstand angekommen Die kleinen und mittleren Unternehmen sind auf ...
 
News
         
Bei einem Apéro darf auf keinen Fall eine Auswahl an kleinen Snacks und Fingerfood fehlen.
Publinews Ein Hauch von Eleganz und Raffinesse umweht die Kunst des Apero Rezepts. Tauchen Sie ein in die Welt der ... mehr lesen
Machen Sie das Beste aus Ihrem Geld.
Publinews Die Entscheidung zwischen einem Privatkredit und Leasing beeinflusst massgeblich die finanzielle Flexibilität und die langfristige ... mehr lesen
Im Endeffekt gilt immer: Das Verständnis der eigenen Anlageziele und das Risikoprofil ist entscheidend.
Publinews In der Welt der Kapitalanlagen symbolisieren Dividenden eine Quelle regelmässiger Einkünfte, die das Herz ... mehr lesen
Sich nach der Arbeit zu entspannen, bringt viele Vorteile für Ihr Privat- und Berufsleben mit sich.
Publinews Jede Arbeit ist mit stressigen Situationen verbunden, die Ihre Unruhe verstärken können. Einige dieser Situationen scheinen unvermeidlich ... mehr lesen
Besser dampfen als rauchen.
Publinews In einer Welt, in der die Gesundheitsrisiken des Tabakkonsums zunehmend ins Rampenlicht rücken, gewinnen ... mehr lesen
Ein entscheidender Vorteil von Budgetplanungssoftware liegt in ihrer Fähigkeit, viele manuelle Aufgaben zu automatisieren, um Zeit zu sparen.
Publinews Die Finanzverwaltung eines Unternehmens bildet das Fundament seines langfristigen Erfolgs. Von der ... mehr lesen
Skyline des europäischen Finanzzentrums London.
Publinews Das Jahr hat zwar gerade erst begonnen, doch schon heute kann in einigen Wirtschaftsbereichen mit einem besonders starken Wachstum gerechnet ... mehr lesen
Auf Social Media kann der/die User:in ganz einfach mit Marketing indoktriniert werden.
Publinews Social Media hat sich zu einem unverzichtbaren Bestandteil jeder effektiven Marketingstrategie entwickelt. Die ... mehr lesen
Die Inflation macht auch der Schweiz zu schaffen.
Publinews Die Zukunft der Schweizer Wirtschaft  Die Schweizer Wirtschaft gilt als besonders robust und widerstandsfähig. Das betrifft vor allem, aber nicht nur, den Finanzsektor. ... mehr lesen
Stellenmarkt.ch
Wirtschaft Marken
   Marke    Datum
Winston Logo
18.03.2024
18.03.2024
L TECH-DRIVE.CH FAHREN DURCH KOMPETENZ Logo
18.03.2024
18.03.2024
18.03.2024
    Information zum Feld
Bitte geben Sie hier einen Markennamen ein wie z.B. 'Nespresso'
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 5°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Basel 8°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 4°C 14°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Bern 4°C 16°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 6°C 16°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Genf 5°C 16°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 6°C 17°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten