Der sehr volatile Verlauf zeigt nach Ansicht von Händlern gleichwohl die grosse Verunsicherung und Nervosität der Marktteilnehmer. Das Vertrauen in eine baldige und nachhaltige Erholung fehle immer noch. Höhere Kurse würden vielfach gleich zu Verkäufen genützt.
Weitere Hiobsbotschaften
Nach wie vor beschäftigten die täglichen Hiobsbotschaften im Zusammenhang mit der US-Hypothekar- und Kreditkrise die Märkte. Dabei reagierten diese sehr sensibel und nervös auf alle Arten von Gerüchten und Spekulationen über mögliche weitere Abschreibungen in den Büchern der Finanzunternehmen. Die US-Börsen erhielten Auftrieb von Spekulationen, die US-Notenbank könnte kurzfristig die Zinsen weiter senken.
Der Blue Chip-Index SMI, der bei 8171,68 Zählern das Tagestief gesehen hatte, schloss um 0,82 Prozent höher als am Vortag auf 8338,95 Punkten. 14 der 20 SMI-Werte legten zu und fünf gaben nach. Der breite SPI gewann 0,62 Prozent auf 6795,54 Zähler.
Etwas Unterstützung erhofften sich die Marktteilnehmer von der Veröffentlichung der Protokolle der jüngsten Sitzung der US-Notenbank. Jüngst hatte ein FED-Vertreter gesagt, die negativen Effekte der Kreditkrise würden von anderen Bereichen der US-Wirtschaft ausgeglichen.
Finanzwerte weiterhin unter Druck
Nach wie vor standen die Finanzwerte unter grösserem Abgabedruck. Die Scheine der UBS fielen mit einem volatilen Verlauf auf, bei dem die Marke von 50 Fr. hart umkämpft wurde. «50 ist eine wichtige Barriere, bei der viele Limiten liegen, wo auch strukturierte Produkte ausgeknockt werden», sagte ein Händler.
Händler verwiesen bei UBS aber auch auf eine Studie der kanadischen CIBC über mögliche weitere Abschreiber sowie auf immer wieder aufkeimende Gerüchte um eine Dividendenkürzung und Kapitalerhöhung. UBS-Aktien erreichten mit 48,70 Fr. den tiefsten Stand seit mehreren Jahren. Zuletzt ging sie bei 50,55 Fr. um 0,1 Prozent über dem Vortag aus dem Markt. Das war dann zugleich auch das Tageshoch.
Die Dividendenpapiere von Konkurrentin Credit Suisse sackten zeitweise auf 62,40 Fr. ab, den tiefsten Stand seit über einem Jahr. Der Schlusskurs von 64,40 Fr. entsprach einem Tagesverlust von 1,7 Prozent. Die Bär-Aktie legte dagegen fast drei Prozent zu.
Die Aktie der Swiss Re verlor weitere knapp drei Prozent. Am Vortag hatte der Rückversicherer eingestanden, dass er auch von der Kreditkrise eingeholt worden ist und Abschreibungen über 1,2 Mrd. Fr. vornehmen muss.
Von Anschlusskäufen profitierten die Beteiligungspapiere von Swiss Life, die weitere 4,5 Prozent gewannen. Der Lebensversicherer hatte am Vortag einen Aktienrückkauf von rund einem Viertel aller Aktien angekündigt.
Schwergewichte gesucht
Gesucht waren die Titel der Schwergewichte. Nestlé gingen leicht fester aus dem Markt und Roche legten knapp 2,5 Prozent zu. Leichte Gewinne sah auch die Novartis-Aktie.
Die Aktien von ABB, ein Titel, der ebenfalls regelmässig mit «extremen Schwankungen» auffällt, machte den Vortageseinbruch von über fünf Prozent wieder wett. ABB schlossen knapp fünf Prozent höher.
Der neuerliche Anstieg der Schweizer Uhrenexporte im Oktober wie auch der gute Ausblick für die Branche im kommenden Jahr verhalfen den Aktien der beiden Uhren- und Luxuskonzerne Swatch und Richemont zu Kursgewinnen von um zwei Prozent.
Dafür litten die Titel von Oerlikon und Meyer Burger phasenweise unter der aktuellen Schwäche der Solarwerte. Oerlikon lagen zeitweise rund zehn Prozent im Minus, machten diese Einbusse aber wieder wett. Auch Meyer Burger schlossen dann auf Vortagesniveau.
Die Titel von Clariant sanken um 3,8 Prozent auf 10,60 Franken. Sieben Prozent fester auf 8,60 Fr. schlossen Von Roll. Auch Tecan waren fast sechs Prozent im Plus.
(smw/sda)
6°C / 12°C 
7°C / 12°C 
7°C / 12°C 
9°C / 13°C 
12°C / 18°C 
