Atomschmuggler festgenommen

Der Festgenommene soll im Auftrag eines Netzwerkes aus Dubai Rohre für eine libyschen Atomanlage organisiert haben. Es soll sich um Bestandteile handeln, die zur Urananreicherung benötigt werden. Nach Angaben von Nehm erhielt er dafür vier bis fünf Mio. Schweizer Franken.

Den Auftrag für den Bau der Rohre habe er an einen im August verhafteten Deutschen und dessen Anlagenbau-Firma in Südafrika weitervermittelt. Die letztendlich durch Subunternehmer ausgeführte Produktion der Rohre sei im Oktober 2003 fast beendet gewesen. Das Material sei jedoch nicht an Libyen ausgeliefert worden, hiess es.

Ob es sich bei dem Festgenommenen um einen Schweizer oder einen Deutschen handelt, war unklar. Die Karlsruher Anklagebehörde wirft ihm versuchte Förderung von Atomwaffenentwicklung sowie Beteiligung am Landesverrat vor.

Bereits im Oktober war ein 39-jähriger Schweizer unter demselben Verdacht festgenommen worden. Auch er wird dringend verdächtig, Libyen von 2001 bis 2003 beim Bau von Gas-Ultrazentrifugen (GUZ) für die Anreicherung von Uran unterstützt zu haben.

Die GUZ-Technologie unterliegt laut der deutschen Bundesanwaltschaft besonderen Geheimhaltungsvorschriften und ist als Staatsgeheimnis zu bewerten.

(fest/sda)