Leuthard relativiert Atom-Entscheid

Atomenergie gemäss Leuthard nicht für alle Ewigkeit vom Tisch

publiziert: Sonntag, 29. Mai 2011 / 11:15 Uhr
BR Leuthard: «Sollten die Vorteile der Atomenergie wieder überwiegen, könnte man das Gesetz erneut anpassen.»
BR Leuthard: «Sollten die Vorteile der Atomenergie wieder überwiegen, könnte man das Gesetz erneut anpassen.»

Bern - Energieministerin Doris Leuthard relativiert den bundesrätlichen Entscheid zum Atomausstieg. Die Kernenergie könnte wieder ein Thema werden, falls dereinst die Kernfusion gelingen sollte, sagte sie im Interview mit der «NZZ am Sonntag».

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«Sollte etwa in 30 Jahren die Kernfusion gelingen, und sollten die Vorteile der Atomenergie wieder überwiegen, könnte man das Gesetz erneut anpassen», sagte Leuthard. Heute entscheide man aufgrund der heutigen Fakten - und die sprächen gegen neue Investitionen in die Kerntechnologie. «Aber wer kann heute schon sagen, wie sich die Technologie entwickelt?»

Die CVP-Bundesrätin erinnerte zudem daran, dass der Ausstieg etappenweise in 25 bis 30 Jahren erfolgen soll. «Manche Kreise» würden hingegen den Eindruck erwecken, als steige die Schweiz sofort aus.

Was die völlige Unabhängigkeit von der Atomkraft betrifft, dürfe man sich «keinen Illusionen hingeben», sagte Leuthard. Die Schweiz könne weiterhin Strom importieren, und «im Import wird immer ein Anteil Atomstrom dabei sein».

Bevölkerung will Ausstieg

Die Schweizer Bevölkerung war derweil noch nie so klar für den Atom-Ausstieg. Laut einer Isopublic-Umfrage unterstützen 80 Prozent der Schweizer die Politik des Bundesrates, die Atomkraftwerke am Ende ihrer Laufzeit nicht mehr durch neue AKW zu ersetzen.

Die Umfrage wurde im Auftrag der SonntagsZeitung unter 503 Stimmberechtigten durchgeführt.

Vor zweieinhalb Monaten, kurz nach der Atomkatastrophe in Fukushima waren 74 Prozent für den Ausstieg. Inzwischen beträgt die Zustimmung in allen Bevölkerungsschichten und Regionen und bei beiden Geschlechtern und allen Altersgruppen über 75 Prozent, wie die SonntagsZeitung schreibt.

Auch Anhänger der Mitteparteien CVP, BDP und FDP sind demnach klar für einen Ausstieg. Sympathisanten von SP und Grünen sprechen sich fast zu 100 Prozent dafür aus. Bei SVP-Anhängern findet ein Ausstieg ebenfalls eine Mehrheit. Über 63 Prozent der Befragten finden den Entscheid trotz eines prognostizierten Anstiegs des Strompreises richtig.

(asu/sda)

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Der Bundesrat will aussteigen.
Dann hoffe ich,
dass Sie bei Ihrer Meinung bleiben, "Nukleartechnologie" gehöre somit endgültig begraben, wenn Sie dann mal ein schweres körperliches Leiden haben, dass im Spital normalerweise mit "Nukleartechnologie" kuriert wird.
Und das eigentliche Problem ist nicht die Entsorgung des Atommülls. Dieser fällt nämlich auch in der Industrie, in der Forschung und in der Medizin an - wenn auch in kleineren Mengen. Sind Sie bereit, dann auch dort KOSTENWAHRHEIT einzuführen? Dann kostet möglicherweise die Strahlenbehandlung ihres Onkels im Spital nicht einige Tausend, sondern einige 100000 Franken - Entsorgungsgebühr muss sein.

Das eigentlich Problem an der Sache ist nur die Debilität der "Atomgegner" und deren verhängnisvoll danebenliegende Selbsteinschätzung, Bescheid zu wissen und überall dreinreden zu wollen. Dummerweise - ein Unglück kommt selten allein - ist diese Bevölkerungsgruppe auch noch derart psychisch labil, dass man sie mit jedem Blödsinn verängstigen oder eben begeistern kann.

Noch was - es geht immer wieder vergessen, da die Halbwertszeit von Erinnerungen im Gedächtnis der Atomgegner höchstens 2 Sekunden beträgt, nämlich die Dauer, die die Botschaft vom rechten Ohr bis zum linken beim Durchqueren des dazwischenliegenden Vacuums benötigt:

Selbst, wenn wir Schildbürger in der Schweiz keine Atomkraftwerke mehr bauen (würden), gibt es weltweit hunderte davon. Und es werden mehr, nicht weniger. Sie gewinnen also real kein Quentchen an Sicherheit durch diese Massnahmen, die uns für Milliardenkosten in die politische Abhängigkeit und die wirtschaftliche Bedeutungslosigkeit katapultieren. Aber Sie können vielleicht besser schlafen und Ihren Enkeln erklären, weshalb sie für's Studium ins Ausland fahren müssen.
Opportunisten-Partei
Das Hin und Her der CVP - vor allem Ihrer Exponentin im Bundesrat - geht mir auf den Wecker. Das eigentliche Problem dieser "sauberen" Energie ist doch die Entsorgung des Atommülls und nicht die Stromerzeugung durch AKW's. Die Nukleartechnologie gehört somit endgültig begraben und nicht bloss bis nach den Wahlen im Herbst 2011!

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