Konjunkturumfrage der Credit Suisse in Zusammenarbeit mit ZEW

Analysten erwarten steigende Zinsen

publiziert: Freitag, 25. Mai 2007 / 07:56 Uhr

Die aktuellen Ergebnisse der monatlich von der Credit Suisse in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Europäische Wirtschafts- forschung (ZEW) durchgeführten Umfrage zeigen eine nach wie vor positive Einschätzung der wirtschaftlichen Situation in der Schweiz. Der entsprechende Indikator fiel zwar um 3,9 Punkte, befindet sich mit 89,3 Punkten aber immer noch auf einem sehr hohen Niveau.

Die Schweizer Wirtschaft ist in guter Verfassung, was steigende Zinsen erwarten lässt.
Die Schweizer Wirtschaft ist in guter Verfassung, was steigende Zinsen erwarten lässt.
Indessen zeigen sich die Prognoseteilnehmer hinsichtlich der zukünftigen konjunkturellen Entwicklung erneut optimistischer, und der entsprechende Credit Suisse ZEW Indikator stieg um 3,5 Punkte. Damit wird ein Niveau von exakt 0,0 Punkten erreicht. Die Zinserwartungen sind im Vergleich zur letzten Umfrage beinahe unverändert geblieben; fast 90 Prozent der Befragten rechnen mit einem Anstieg der kurzfristigen Zinsen. In der jüngsten Umfrage erwarten erneut mehr Umfrageteilnehmer eine Aufwertung des Frankens gegenüber dem Euro. Der Anteil der Teilnehmer, die eine unveränderte Inflation erwarten, ist im Mai auf über 50 Prozent angestiegen.

Fast durchwegs «gut»

89,3 Prozent der Analysten betrachten die aktuelle Wirtschaftssituation als gut und 10,7 Prozent halten sie für normal. Wie in den Vormonaten schätzt weiterhin keiner der Umfrageteilnehmer die Situation als schlecht ein. Bezüglich der Konjunkturerwartungen verbesserte sich der Saldo um 3,5 Punkte und hielt sich damit bei genau 0,0 Punkten die Waage. Jeweils 14,3 Prozent der Analysten gehen davon aus, dass sich die gesamtwirtschaftliche Situation verbessern beziehungsweise verschlechtern wird. Mit 71,4 Prozent erachtet jedoch der Grossteil eine unveränderte Wirtschaftslage in sechs Monaten als das wahrscheinlichste Szenario.

Trotz des Risikos, dass die Frankenschwäche zu höheren Importpreisen führen kann, erwarten nur 46,4 Prozent der Analysten – und damit 4,4 Punkte weniger als im April – eine erhöhte Inflationsrate. Mit 51,8 Prozent prognostiziert knapp mehr als die Hälfte eine unverändert niedrige Teuerungsrate.

Steigende Zinsen

Bezüglich der kurzfristigen Zinsen erwartet mit 87,5 Prozent der überwiegende Teil der Finanzmarktexperten eine Erhöhung. Eine robuste Wirtschaft, die laut Prognose der Schweizerischen Nationalbank (SNB) im laufenden Jahr um zwei Prozent ansteigt, sowie leicht erhöhte Inflationserwartungen dürften für die gestiegenen Erwartungen ausschlaggebend gewesen sein. Nur 12,5 Prozent der Analysten sagen ein unverändertes Niveau für kurzfristige Zinsen voraus. Mit einer Zinssenkung rechnet vor dem Hintergrund der Inflationserwartungen keiner der Umfrageteilnehmer. Eine Reduktion der Zinsdifferenz zwischen der Schweiz und dem Euroraum erwarten allerdings nur 14,5 Prozent der Teilnehmer. 74,5 Prozent der Finanzmarktexperten prognostizieren keine Veränderung bei der Zinsdifferenz.

Auch bei den Erwartungen der langfristigen Zinsen sind sich die Analysten weitgehend einig. Mit 80 Prozent prophezeit der grösste Teil der Experten einen Anstieg der langfristigen Zinsen. 18,2 Prozent halten ein unverändertes Zinsniveau für wahrscheinlich. Der Saldo des entsprechenden Indikators stieg somit um 8,7 Punkte auf 78,2 Punkte.

Steigender SMI erwartet

Gute Geschäftsberichte vieler SMI-Unternehmen stützen im Mai den Aktienindex. Viele der im SMI notierten Unternehmen übertrafen die Gewinnerwartungen der Analysten und zeichneten damit ein positives Bild für den Schweizer Aktienmarkt. Die Teilnehmer der Umfrage erwarten auch für die Zukunft einen weiter steigenden Index. Der entsprechende Saldo stieg im Mai um deutliche 5,5 Punkte auf 38,3 Punkte. Mit 52,8 Prozent erwartet mehr als die Hälfte der Experten einen Anstieg des SMI. Nur 14,5 Prozent der Befragten sehen den Schweizer Aktienindex zukünftig bei einem niedrigeren Stand.

Franken erstarkt zum Euro

Auch bezüglich der Einschätzung des Wechselkurses des Schweizer Franken zum Euro hat sich in der jüngsten Umfrage eine eindeutige Tendenz abgezeichnet. 62,5 Prozent (+3,2% im Vergleich zum Vormonat) erwarten eine Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro. Ein Viertel der Teilnehmer sieht keine Veränderung voraus, und nur 12,5 Prozent prognostizieren eine weitere Abwertung. Der Saldo des entsprechenden Indikators stieg um 4,3 auf 50 Punkte.

Ölpreis bleibt hoch

Obwohl der Ölpreis zuletzt stark gestiegen ist, prognostizieren 47,3 Prozent der Analysten einen weiteren Anstieg für die nächsten sechs Monate – ein Plus von 10,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat. 41,8 Prozent der Analysten erachten einen unveränderten Ölpreis als wahrscheinlich. Der entsprechende Indikator stieg in der Folge deutlich um 5,4 auf 20 Punkte.

Ablauf der Umfrage und Methodologie

Eine analoge monatliche Untersuchung für Deutschland führt das ZEW seit 1991 durch. Ziel der Schweizer Umfrage ist, Indikatoren sowohl für das allgemeine Konjunkturklima der Schweiz als auch für den schweizerischen Dienstleistungssektor zu entwickeln. Im Einzelnen werden die Finanzexperten nach ihren mittelfristigen Erwartungen befragt, die sie für wichtige internationale Finanzmärkte hinsichtlich der Entwicklung der Konjunktur, der Inflationsrate, der kurz- und langfristigen Zinsen, der Aktienkurse und der Wechselkurse haben. Zusätzlich werden die Finanzexperten um eine Einschätzung der Ertragslage der Unternehmen in folgenden schweizerischen Dienstleistungsbranchen gebeten: Banken, Versicherungen, Konsum/Handel, Telekommunikation und die gesamte Dienstleistungsbranche. Die Salden ergeben sich aus der Differenz der positiven und der negativen Anteile. Die Werte in Klammern zeigen die Veränderungen jedes Indikators gegenüber dem Vormonat.

(pd)

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