Aktionäre gegen Entlastung

Einzig Michael Pieper, der neue starke Mann beim Bodenbelags- und Klebstoffkonzerns Forbo, sowie This Schneider bekamen die Décharge mit überwältigendem Mehr erteilt. Seit der ausserordentlichen GV von Ende März amtet Pieper, grösster Aktionär bei Forbo, als Vize-Präsident. Schneider ist Delegierter des Verwaltungsrats und Konzernchef.

An der Generalversammlung im Zürcher Kongresshaus waren 145 Aktionäre anwesend. Sie kritisierten, dass Forbo heruntergewirtschaftet worden sei. Weiter monierten sie die Rolle des ehemaligen VR-Präsidenten Willy Kissling beim Übernahmeversuch der britischen Investmentgesellschaft CVC Capital Partners.

Umsatzrückgang

Forbo hat im ersten Quartal 2005 einen Umsatzrückgang von 3 Prozent erlitten. Besonders betroffen war das Geschäft mit Bodenbelägen, das gegenüber der Vorjahresperiode um 5 Prozent schrumpfte. Bei den Kunststoffbändern musste Forbo ein Minus von 4 Prozent hinnehmen. Das Geschäft mit Klebstoffen stagnierte.

Das Unternehmen habe Massnahmen eingeleitet, um den Umsatzrückgang aufzufangen und die Kosten zu senken. Die Folgen des abgewehrten Übernahmeversuchs der britischen CVC werde aber auch in den Zahlen für das ganze Jahr 2005 Spuren hinterlassen.

Übernahmekampf erfolglos

Die britische Investmentgesellschaft CVC Capital Partners hatte den Übernahmekampf um Forbo gegen Franke-Chef und Forbo-Verwaltungsrat Michael Pieper am 6. April verloren. Nur 16,1 Prozent der Aktien wurden der CVC angedient.

Bedingung des Kaufangebots von 260 Fr. je Titel war es, dass CVC mindestens 50,1 Prozent der Aktien angedient werden. Die Briten gaben sich geschlagen und verzichteten auf eine Verlängerung. Pieper ist mit einem Anteil von 26 Prozent grösster Forbo-Aktionär.

Für 2004 hat Forbo erstmals in der Geschichte einen Verlust ausgewiesen. Das Loch betrug 157,4 Millionen Franken. Der Umsatz stieg dagegen um 1,5 Prozent auf 1,622 Milliarden Franken.

(kst/sda)