Actelion muss Verlust verbuchen

Actelion wurde vom japanischen Konkurrenten Asahi wegen Vertragsbruch angeklagt. Das Urteil des zuständigen Gerichts des Bundesstaats Kalifornien steht zwar noch aus, doch die Geschworenen sprachen Asahi im Mai eine Entschädigung von 577 Mio. Dollar zu. Diese Summe nahm Actelion im Juni als Rückstellungen vor, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.

Im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres hatte das Unternehmen einen Reingewinn von 254 Mio. Fr. erzielt. Und auch dieses Jahr wären ohne die Rückstellungen schwarze Zahlen geschrieben worden, der Gewinn wäre allerdings mit rund 223 Mio. Fr. tiefer ausgefallen.

Actelions Umsatz sank unter die Milliardengrenze auf 970 Mio. Franken. Den Rückgang um 5 Prozent führt das Unternehmen vor allem auf den starken Franken zurück. Mit konstanten Wechselkursen gerechnet wäre der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 8 Prozent gestiegen. Das Medikament Tracleer zeichnet für über 80 Prozent des Umsatzes verantwortlich.

Reduktion der Entschädigung erwartet

Sollte die Entschädigung an Asahi bestätigt werden, hält Actelion einen Betriebsverlust für Gesamtjahr für wahrscheinlich. Im Halbjahr belief sich der operative Minus auf 223 Mio. Franken. Die Unternehmensleitung erwartet jedoch, dass die Entschädigungssumme noch reduziert wird, wie Finanzchef Andrew Oakley in einer Telefonkonferenz sagte.

Wenn das Urteil vorliegt, wird Actelion Beschwerde einreichen, wie es im Halbjahresbericht heisst. Die Voraussetzungen für deren Erfolg schätzt die Unternehmensführung für gut ein. In jedem Fall plant der Konzern, den Aktionären für 2011 eine Dividende auszuschütten. Auch das laufende Aktienrückkaufprogramm wird laut Oakley fortgeführt.

(bert/sda)