Höhere Marktkapitalisierung bei weniger kotierten Firmen in den Golfstaaten

400 Milliarden Dollar Kursgewinne

publiziert: Montag, 18. Feb 2008 / 13:16 Uhr

Die arabischen Aktienbörsen erholten sich 2007 und erzielten in Summe massive Gewinne in Höhe von mehr als 400 Milliarden US-Dollar (USD) – nach einem Verlust von mindestens 390 Milliarden USD im Jahr 2006. Die Ursache für die Verluste waren hauptsächlich in der weit verbreiteten spekulativen Veranlagungspraxis und dem Zusammenbruch einiger Aktientitel zu sehen.

Hauptgewinner des Jahres 2007 war die Börse in Saudi-Arabien.
Hauptgewinner des Jahres 2007 war die Börse in Saudi-Arabien.
Spitzenbörsen im Jahr 2007 waren nach Angaben der Wiener Prime Consulting jene in den Vereinigten Arabischen Emiraten und der benachbarten Golfstaaten. Laut Statistik des in Abu Dhabi ansässigen Arab Monetary Fund (AMF), der die Bewegungen von 15 Börsen in der arabischen Welt verfolgt, waren sie für den Hauptanteil des buchmässigen Vermögenswachstums der Kapitalanleger verantwortlich.

Absturz 2006

Ende 2006 stürzte die Marktkapitalisierung der Börsen in der Region um fast 292 Milliarden USD – und zwar von 1,28 Billionen USD Ende 2005 auf ungefähr 888,1 Milliarden USD – ab. Per Ende 2007 stieg die Marktkapitalisierung um 426,8 Milliarden USD gegenüber dem Endwert des Jahrs 2007 an. Der grösste Teil des Wachstums im Jahr 2007 fand an den Börsen der sechs GCC-Länder – vor allem an der Börse in Saudi-Arabien – statt.

Das Investitionsklima war im Jahr 2007 vorteilhafter. Es gab auch keine Kursabstürze an Schlüsselmärkten. Damit wurde das Jahr 2007 zu einem der besten Jahre für viele arabische Wertpapierbörsen. Der Anstieg der Marktkapitalisierung in der Region war primär ein Ergebnis des Anstiegs der Aktienkurse der bereits das ganze Jahr 2007 über gelisteten Unternehmen und nicht so sehr auf neu gelistete Unternehmen zurückzuführen. Der Composite Index, der die Indices dieser Märkte verfolgt, stieg von 227,56 Punkten Ende 2006 auf 267,95 Punkte im Jahre 2007.

Saudi-Arabien war Hauptgewinner

Hauptgewinner des Jahres 2007 war die Börse in Saudi-Arabien – und zwar mit einem Anstieg der Marktkapitalisierung um 157 Milliarden USD (von 519,1 Milliarden USD per Ende 2006 auf 676,1 Milliarden USD per Ende 2007). Das zweitbeste Ergebnis erbrachte die Börse in Kuwait mit einem Anstieg der Marktkapitalisierung um 86 Milliarden USD, gefolgt von den Börsen in den Vereinigten Arabischen Emiraten, deren Marktkapitalisierung in Summe um 65 Milliarden USD anstieg. Die meisten anderen Märkte zeigten ebenfalls Zuwächse in der Marktkapitalisierung – mit Ausnahme der Börse in Casablanca, Marokko, und der Palestinian Securities Exchange, die im Jahr 2007 jeweils einen Rückgang der Marktkapitalisierung verzeichneten.

Weniger gelistete Firmen

Bemerkenswert ist, dass die Marktkapitalisierung der arabischen Märkte in Summe deutlich gestiegen ist, obwohl sich die Zahl der gelisteten Firmen in der MENA Region (Middle East and North Africa) in Summe von 1623 auf 1540 verringert hat. Den grössten Rückgang verzeichnete Ägypten, wo die Zahl der börsenotierten Unternehmen im Jahr 2007 von 603 auf 446 stark zurückging. Ende 2007 hatten die Wertpapierbörsen der Vereinigten Arabischen Emirate – Abu Dhabi Securities Market in Abu Dhabi, Dubai Financial Market und Dubai International Financial Exchange in Dubai – 122 gelistete Firmen aufzuweisen, während es in Saudi-Arabien 110, in Kuwait 196, in Qatar 40, in Bahrain 50 und im Oman 124 waren. Ausserhalb der GCC-Länder gab es in Jordanien 248, im Libanon 47, in Marokko 72, in Palästina 35 und in Tunesien 50 börsenotierte Unternehmen.

(sd/wa)

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