IT-Sicherheit von Infrastrukturanbietern gibt ein düsteres Bild ab

40 Prozent erwarten schwere Angriffe auf ihre IT

publiziert: Mittwoch, 17. Feb 2010 / 07:43 Uhr

München - Onlineangriffe auf Anbieter wichtiger Infrastrukturen – etwa für Energieversorgung, Telekommunikation und Verkehr – können verheerende Folgen haben und enorme Kosten verursachen. Die Attacke im Januar auf Google mache das Bedrohungspotenzial deutlich. Darauf wies der IT-Sicherheitsspezialist McAfee auch am Weltwirtschaftsforums in Davos hin.

60 Prozent glauben, dass Vertreter ausländischer Staatsorgane bereits in fremde Infrastrukturen eingedrungen sind.
60 Prozent glauben, dass Vertreter ausländischer Staatsorgane bereits in fremde Infrastrukturen eingedrungen sind.
Eine Befragung von rund 600 IT-Sicherheitsbeauftragten in infrastrukturrelevanten Unternehmen hatte ergeben, dass mehr als die Hälfte (54 Prozent) bereits Opfer eines gross angelegten Angriffs durch kriminelle Banden, Terroristen oder ausländische Staaten waren. Die mit den Ausfällen einhergehenden Kosten belaufen sich auf durchschnittlich 6,3 Millionen US-Dollar (umgerechnet etwa 4,45 Mio Euro) pro Ausfalltag.

Risiko nimmt zu

Der von McAfee in Auftrag gegebene und vom Center for Strategic and International Studies (CSIS) verfasste Bericht «Im Kreuzfeuer: Wichtige Infrastruktur im Zeitalter der Internetkriege» betont auch, dass das Risiko eines Internetangriffs trotz immer strengerer Gesetze zunimmt. Mehr als ein Drittel der Befragten (37 Prozent) sagt, dass die Gefährdung ihres Wirtschaftssektors während der vergangenen 12 Monate zugenommen habe. Zwei Fünftel rechnen mit einem grösseren Sicherheitsvorfall innerhalb des nächsten Jahres. Nur 20 Prozent glauben, sie seien in den nächsten fünf Jahren ausreichend vor schweren Cyberangriffen geschützt

Wenig bis gar nicht gewappnet

Viele Infrastrukturen sind auf Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit ausgelegt, nicht auf Sicherheit. Die entsprechenden Unternehmen haben sich bislang vor allem auf bauliche Sicherheitsvorkehrungen und den traditionellen Werkschutz verlassen. Gegen Cyberattacken sind sie wenig bis gar nicht gewappnet. Heute sind ihre Computernetze jedoch mit dem Internet verbunden und damit nahezu von jedem Ort auf der Welt aus zugänglich.

Weitere Ergebnisse der Untersuchung

Geringes Vertrauen in Sicherheitsvorkehrungen: Mehr ein Drittel der Befragten glaubt, dass der eigene Sektor nicht ausreichend auf gross angelegte Angriffe oder die heimliche Infiltration ihrer Computernetze vorbereitet sei. Am stärksten ausgeprägt ist diese Unsicherheit in Saudi-Arabien, Indien und Mexiko.

Budgetkürzungen aufgrund der Wirtschaftskrise: Zwei Drittel der IT-Verantwortlichen gaben an, dass bei ihnen aufgrund der wirtschaftlichen Lage Mittel für Sicherheitsmassnahmen gestrichen wurden; bei einem Viertel betrug die Kürzung 15 Prozent oder mehr. Besonders davon betroffen sind die Strom-, Öl- und Gasversorgung.

Staatliche Cyberangriffe: 60 Prozent der Befragten glauben, dass Vertreter ausländischer Staatsorgane bereits in fremde Infrastrukturen eingedrungen sind. Die USA (36 Prozent) und China (33 Prozent) wurden als die Länder betrachtet, von denen hier das grösste Risiko ausgeht.

Wirkungslose Gesetze: 55 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Gesetze ihres Landes Cyberangreifer nicht ausreichend abschrecken; die grösste Skepsis herrscht dabei in Russland, Mexiko und Brasilien. 45 Prozent glauben, dass die Behörden ihrer Länder nicht in der Lage sind, Angriffe zu vereiteln.

Versicherungen tragen die Hauptlast der Kosten: Mehr als die Hälfte der Befragten geht davon aus, dass Versicherungen die Kosten eines Cybereingriffs übernehmen. Fast jeder Fünfte sagte, die Kosten würden an Kunden und Gebührenzahler weitergegeben. Ein gutes Viertel erwartete, dass der Staat einspringt.

Zur Studie

Das Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne befragte im Auftrag von McAfee mehr als 600 für den Schutz wichtiger Infrastrukturen verantwortliche IT-Spezialisten aus sieben Wirtschaftszweigen und 14 Ländern (Australien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Japan, Mexiko, Russland, Saudi-Arabien, Spanien und USA). Das Centre for Strategic and International Studies (CSIS) war zuständig für die Analyse des Zahlenmaterials, die Durchführung zusätzlicher qualitativer Untersuchungen und das Verfassen des Berichts.

(gl/KMU Magazin)

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